C.ebra
Die strenge Kleiderordnung sollte ab Temperaturen von über 26 Grad überdacht werden. (Bild: Thinkstock/Creatas)
Die strenge Kleiderordnung sollte ab Temperaturen von über 26 Grad überdacht werden.(Bild: Thinkstock/Creatas)

Arbeitsstättenverordnung: Hitzefrei im Büro?

An heißen Sommertagen kann es vorkommen, dass in Arbeitsräumen wie Büros die Lufttemperaturen auf "unzuträgliche" Werte ansteigen und die Mitarbeiter unter der Hitze zu leiden haben. Sind die Arbeitgeber in der Pflicht Abhilfe zu schaffen?

Sinkende Leistungsfähigkeit und Arbeitslust, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche bis hin zu einer vermehrten Schweißabgabe und Herz-Kreislaufbelastungen sind die Folge von zu hohen Temperaturen im Arbeitsumfeld. Studien belegen zudem ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko.

Wie sieht die Rechtslage aus?

Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) vom August 2004 fordert für Arbeitsräume gesundheitlich zuträgliche Raumtemperaturen und den Schutz gegen übermäßige Sonneneinstrahlung, eine maximal zulässige Temperatur wird aber nicht genannt.

Die diese allgemeine Forderung konkretisierende Arbeitsstättenregel ASR A3.5 Raumtemperatur vom Juni 2010 legt im Punkt 4.2 Abs. 3 fest, dass die Lufttemperatur in Arbeits- und Sozialräumen +26 °C nicht überschreiten soll. Der oben beschriebene "Sommerfall" wird zusätzlich in der ASR A3.5 mit einem gesonderten Punkt. 4.4 geregelt. Hier wird für Außenlufttemperaturen von über +26 °C ein Stufenmodell mit zu beachtenden Randbedingungen und nötigen Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten beschrieben.

Dabei können die Beschäftigten bei Lufttemperaturen in Arbeitsräumen in den Stufen bis +30 °C, bis +35 °C und darüber weiter tätig sein, vorausgesetzt der Arbeitgeber ergreift geeignete Schutzmaßnahmen. Trotz dieser neuen Regelungen gibt es für Beschäftigte keinen direkten Rechtsanspruch auf z. B. klimatisierte Räume oder "Hitzefrei". Nach § 4 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) ist der Arbeitgeber aber verpflichtet die Arbeit so zu gestalten, dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit möglichst vermieden wird und verbleibende Gefährdungen gering gehalten werden.

Weitere Empfehlungen für heiße Sommertage in Arbeitsstätten gibt die BAuA-Website.

www.baua.de

 

 

Verwandte Themen
82 Prozent der Unternehmen drucken laut einer aktuellen Bitkom-Studie weniger als vor fünf Jahren. Obwohl allen der wirtschaftliche Nutzen digitalen Arbeitens klar ist, drucken 42 Prozent noch aus Gewohnheit. (Bild: A stockphoto / iStock / Getty Images Pl
Unternehmen drucken weniger weiter
Der World Corporate Health Day und die Fachkonferenz setzen Impulse für ein gesünderes Arbeitsumfeld mit Fokus auf die mentale Gesundheit. (Bild: Corporate Health Day)
Neue Höchststände bei Krankmeldungen weiter
Regus-Workspace in Hamburg Altona (Bild IWG)
IWG gewinnt 867 neue Standorte weiter
OpenTalk legt besonderen Wert auf Datensicherheit und Datenschutz – ideal für die öffentliche Verwaltung. (Bild: OpenTalk)
Thüringer Landesverwaltung setzt auf OpenTalk weiter
Eine Bitkom-Befragung fand heraus, dass nur ein Fünftel das eigene Smartphone nie reinigt, trotzdem wird die Oberfläche von Smartphones häufiger gesäubert als von Computern, Laptops und Equipment. (Bild: Thai Liang Lim/iStock /Getty Images Plus)
So oft reinigen die Deutschen ihre Handys und Computer weiter
Der Aufbau eines Rufs als vertrauenswürdiger Mitarbeiter wird langfristig zu besseren Karrierechancen führen als die kurzlebigen Vorteile, dass Kolleg:innen sich gegenseitig melden, um weiterzukommen. (Bild: Wavebreakmedia/iStock/Getty Images Plus)
Petzen am Arbeitsplatz, um das eigene Image zu verbessern weiter