Abschied vom Homeoffice: Google holt Mitarbeitende zurück ins Büro
- 12.06.2023
- Praxis
Laut Spiegel soll grundsätzlich nicht mehr als zwei Tage pro Woche im Homeoffice gearbeitet werden, sonst könne den Mitarbeitenden etwa ein schlechtes Arbeitszeugnis ausgestellt werden.
Google war einer der ersten Arbeitgeber, der seine Beschäftigten coronabedingt ins Homeoffice verbannte und eine auch hohe Pauschale für die Arbeitsausstattung übernahm. Aber bereits seit einem Jahr gilt wieder eine eineAnwesenheitspflicht im Office an drei Tagen der Woche. Bislang wurde diese Aufforderung nicht durchgesetzt. Selbst in der Firmenzentrale in Mountain View, die früher als „das Vorzeigebüro“ der modernen Arbeitswelten galt, bleiben heute (laut Washington Post) viele Schreibtische leer.
Jetzt heißt es laut einem „internen Memo“, das den Google-Angestellten letzte Woche zugestellt worden sein soll, wer die Präsenzpflicht nicht einhalte, „müsse damit rechnen, dass dies negativ bei der Leistungsbeurteilung auffallen könne“. Das memo liege der Washington Post vor, schreibt Der Spiegel.
Hintergrund für die neuen Regelungen sind den Berichten zufolge nicht nur die „magischen Flurgespräche“, sondern auch das stärkere Gefühl der Verbundenheit, das die Mitarbeitenden gegenüber den Kolleg:innen nur in Präsenz entwickeln. Es stehe „außer Frage, dass die Zusammenarbeit im selben Raum einen positiven Unterschied macht“, so Google-Personalchefin Fiona Cicconi.
Laut ifo Institut in Deutschland hat sich Anteil ungenutzer Büros verdreifacht
Auch in Deutschland steht das Problem mit den verwaisten Büroräumen auf der Tagesordnung. Die Arbeit im Homeoffice leere viele Büros in Deutschland. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor. „Aktuell sind 12,3 Prozent aller Arbeitsplätze vor Ort an einem durchschnittlichen Tag wegen Homeoffice nicht ausgelastet. Vor Corona im Jahr 2019 waren es nur 4,6 Prozent“, sagt ifo-Experte Simon Krause. „Der Anteil der ungenutzten Arbeitsplätze in den Büros hat sich also etwa verdreifacht.“