Trotz Corona: Persönliche Meetings bevorzugt
- 24.06.2020
- Travel
Persönliche Meetings bieten durchaus Vorteile, wie beispielsweise bessere Beziehungspflege, Erfolgserlebnisse und Umsätze, gibt rund jeder zweite Angestellte an – so die Ergebnisse der aktuellen Studie „Chefsache Business Travel 2020“, einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV). Darüber hinaus fühlt sich jeder fünfte Dienstreisende unterwegs produktiver als im Büro. Wegen der Corona-Maßnahmen waren viele Beschäftigte in Deutschland wochenlang im Home-Office aktiv, statt dienstlich unterwegs: 69 Prozent der Geschäftsreisen wurden seit März durch virtuelle Meetings ersetzt. Das entspricht einem Anstieg um 39 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl Dienstreisen trotz des Lockdowns möglich waren, fanden seitdem lediglich 16 Prozent der Meetings mit externen Teilnehmern wie Kunden oder Dienstleistern statt und jeweils 16 Prozent wurden verschoben oder ganz abgesagt. Daneben wurde jede dritte Konferenz erstmals virtuell durchgeführt. Doch auch wenn virtuelle Meetings inzwischen Routine geworden sind, wollen Geschäftsreisende künftig wieder mehr auf persönliche Treffen setzen: 85 Prozent der Befragten geben an, diese Art des Meetings zu bevorzugen, während 43 Prozent von ihnen planen, in Zukunft deutlich weniger virtuelle Meetings durchzuführen. 42 Prozent möchten hingegen weiterhin einen Teil der Meetings virtuell abhalten.
Persönliche Treffen bringen mehr Umsatz
Auch Video- und Telefonkonferenzen wurden in den vergangenen Wochen durchaus Vorteile zugesprochen: 79 Prozent der Befragten nennen hier niedrigere Kosten und 73 Prozent Zeitersparnis. Demgegenüber fallen aber auch 68 Prozent schwerwiegende Defizite, wie die Gefahr durch technische Probleme, auf. Als Pluspunkt für persönliche Meetings erwähnen 51 Prozent das individuelle Erfolgserlebnis für Mitarbeiter und 49 Prozent die bessere Beziehungspflege. Zudem teilen 45 Prozent für den Vertrieb mit, dass sie bei persönlichen Treffen mehr Umsatz erzielen. Bei virtuellen Meetings trifft dies lediglich bei einem Drittel der Befragten zu. „Ein persönliches Treffen schafft eine Vertrauensbasis, die sich virtuell nur schwer herstellen lässt“, sagt Verena Funke, Country Director bei Egencia. „Wichtige Gespräche werden deshalb künftig sicherlich wieder häufiger persönlich stattfinden. Durch die Zusammenarbeit mit den Experten eines Geschäftsreisebüros lassen sich Corona-bedingte Sicherheitsrisiken vermeiden.“
Geschäftsreisen fördern die Produktivität
19 Prozent der Geschäftsreisenden gaben zudem an, unterwegs produktiver arbeiten zu können als an ihrem festen Arbeitsplatz. Demnach erreicht jeder Zweite trotz Reiseaufwand immerhin noch das gleiche Niveau, denn eine andere Umgebung sei kreativitätsfördernd und diene somit auch der Produktivität. Zwei von drei Befragten geben als Grund dafür an, dass sie als Alleinreisende die Zeit zwischen oder nach Terminen sinnvoll zum Arbeiten nutzen können. Sechs von zehn führen dies wiederum darauf zurück, dass sie sich zwischendurch entspannen können. Doch hierfür müssen auch die richtigen Bedingungen vorliegen: Gerade an Flughäfen oder Bahnhöfen sind 31 Prozent mit dem dort angebotenen WLAN-Zugang unzufrieden. 33 Prozent wünschen sich mehr schallgeschützte Kabinen zum ungestörten Telefonieren und 35 Prozent mehr ruhige Arbeitsbereiche mit Tisch. „Unternehmen können die Produktivität ihrer Mitarbeiter auf Geschäftsreisen fördern“, sagt Funke. „Dazu gehört zum Beispiel, Zugang zu Lounges zu organisieren und WLAN-Zugang zu ermöglichen. Geschäftsreisebüros helfen ihren Partnern dabei, die passende Lösung für die Angestellten zu finden.“