Der Waschraum als Rückzugsort
- 23.10.2014
- Gesundheit + Hygiene
Befragt wurden knapp 13 500 Teilnehmer aus insgesamt 13 Ländern, inklusive der zehn Länder, die die Segelteams während der Regatta anlaufen. Knapp jeder zweite Befragte ist mit den Waschräumen am Arbeitsplatz unzufrieden. Genutzt werden sie dabei längst nicht nur, um die primären Hygienebedürfnisse zu erfüllen. Es wird auch gerne telefoniert, Frust abgebaut, in Ruhe pausiert, mit den Kollegen geplauscht und vieles mehr.
Unternehmen, denen die Zufriedenheit der Mitarbeiter am Herzen liegt, sollten einen kritischen Blick in die eigenen Waschräume werfen. Denn sie sind eine häufig unterschätzte Quelle von Unzufriedenheit, die sich mit relativ einfachen Mitteln beheben lässt. Die aktuelle Online-Umfrage des Hygienespezialisten SCA zeigt: Jeder zweite Befragte (49 Prozent) wünscht sich, dass der Arbeitgeber den Waschräumen mehr Aufmerksamkeit schenkt. Jeder Dritte (32 Prozent) findet die Anzahl der Toiletten zu gering. Jeder Vierte (23 Prozent) zieht es sogar vor, den Waschraumbesuch am Arbeitsplatz möglichst ganz zu vermeiden. Und jeder Fünfte (19 Prozent) ist mit dem Zustand der Waschräume unzufrieden.
Warum eigentlich verschwindet der Kollege heute so oft im Waschraum? Warum dauert es manchmal so lange? Und hatte er vorher nicht etwas anderes an? Die Studie zeigt, dass die Waschräume längst nicht nur im klassischen Sinn für den Toilettengang (81 Prozent), zum Waschen beziehungsweise Reinigen (46 Prozent) oder für einen Binden- oder Tampon-Wechsel (28 Prozent) genutzt werden – sondern auch eine wichtige Rolle als Rückzugsraum oder für private Sozialkontakte spielen. Jeder Vierte (24 Prozent) nutzt den Gang hinter die abschließbare Tür um in Ruhe zu telefonieren, jeder Fünfte (22 Prozent) wechselt in den Waschräumen die Kleidung und 19 Prozent simsen oder chatten. Auch die persönliche Unterhaltung mit dem Kollegen steht in zehn Prozent der Fälle auf dem Programm. Aber nicht nur das: Die Waschräume dienen auch in einem ganz wörtlichen Sinn als „stilles Örtchen“: 15 Prozent der Arbeitnehmer machen hier eine Pause und genießen es, einen Moment alleine zu sein. Und wenn es im Job einmal zu stressig ist, dient der Waschraumbesuch dazu, um Frustration abzubauen (11 Prozent) beziehungsweise um zu weinen (7 Prozent).