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Wohlfühlen am Arbeitsplatz

Damit die Mitarbeiter „richtig“ Sitzen, muss die Beschaffung von Sitzmöbeln für den Unternehmenseinsatz wohl überlegt sein. Worauf man dabei achten sollte, erklärt Brigitte Bretschneider vom Oberpfälzer Fachgeschäft Bretschneider Bürozentrum.

Das A und O ist dabei eine saubere Analyse, für welchen Einsatzzweck die Büro- oder Konferenzstühle tatsächlich benötigt werden. „Um die Kunden seriös beraten zu können, muss man als Fachhändler sich als allererstes einen richtigen Eindruck von der ,Sitz-Situation’ vor Ort machen“, erläutert Brigitte Bretschneider, Geschäftsführerin des Fachgeschäfts aus Neumarkt. So kommen für eine reine Sitztätigkeit ganz andere Stuhlmodelle in Frage als für eine wechselnde Arbeitstätigkeit. Entscheidend ist auch, in welchen Abteilungen die Möbel zum Einsatz kommen sollen und ob sie typischerweise von „Lang-Sitzern“ über zehn Stunden am Tag genutzt werden. „Wichtig ist es auch zu wissen, wer die Stühle nutzen soll“, so Brigitte Bretschneider weiter, „handelt es sich um Schwer- oder Leichtgewichte, sind die Mitarbeiter groß oder klein.“

Entscheidend für die richtige Stuhlauswahl sind verschiedene Faktoren: Neben der Größe und dem Gewicht der Mitarbeiter muss auch der exakte Einsatzzweck bedacht werden. Konferenzstühle oder klassische Drehstühle für Vielsitzer müssen anderen Anforderungen
Entscheidend für die richtige Stuhlauswahl sind verschiedene Faktoren: Neben der Größe und dem Gewicht der Mitarbeiter muss auch der exakte Einsatzzweck bedacht werden. Konferenzstühle oder klassische Drehstühle für Vielsitzer müssen anderen Anforderungen entsprechen als Sitzmöbel im Showroom oder in Wartebereichen.

Überhaupt die Nutzer: „In den vergangenen Jahren werden die Mitarbeiter immer häufiger in den Entscheidungsprozess mit eingebunden. Und das ist auch gut so!“, betont die Stuhlexpertin. Dabei lasse sich heute auch bei einer Objektmöblierung durch den geschickten Einsatz der verschiedenen Modellreihen eines Herstellers praktisch jede Anforderung individuell lösen. „Dann kommen zwar unterschiedliche Stühle zum Einsatz, aber durch den identischen Stoffbezug innerhalb eines Möbelsystems, wie etwa von Sedus oder König + Neurath, fällt das gar nicht auf.“

Ob die Mitarbeiter in den Prozess der Wahl der Bürobestuhlung mit eingebunden werden, bleibt aber immer noch eine Frage der Unternehmensführung und -philosophie. „Ein guter Entscheider kommuniziert mit den Nutzern und berücksichtigt deren Wünsche auch in Hinblick auf das ,gesunde Sitzen’. Das ist ja schließlich im Interesse seines Unternehmens, denn so lässt sich Krankheitsausfällen vorbeugen und in der Folge werden bessere Arbeitsergebnisse erzielt“, erklärt Brigitte Bretschneider. Als sehr hilfreich habe sich dabei eine Probestellung von Stühlen erwiesen.

Brigitte Bretschneider, Geschäftsführerin bei Bretschneider Bürozentrum
Brigitte Bretschneider, Geschäftsführerin bei Bretschneider Bürozentrum

Insgesamt sei zu beobachten, dass sich Entscheider wie Nutzer bereits bei der Bedarfsermittlung deutlich intensiver als früher mit der Thematik des „richtigen Sitzens“ am Arbeitsplatz auseinandersetzen. Ergonomische Stühle bietet heutzutage fast jeder Sitzmöbel-Hersteller. Die wichtigsten Ausstattungskriterien findet man oft sogar schon im Low-Cost-Bereich. „Dazu gehören in erster Linie Synchronmechanik, Lordosenstütze und individuell einstellbarer Anlehndruck der Rückenlehne“, so Brigitte Bretschneider. Bei ihren Beratungsgesprächen spielt das Thema Sitzphilosophie daher eine wichtige und oftmals entscheidende Rolle: „Der Kunde – Entscheider wie Nutzer – müsse wissen, warum diese oder jene Funktion eines Dreh- oder Konferenzstuhls wichtig ist, und warum gerade im Einzelfall das ein oder andere Ausstattungsmerkmal eine spürbar bessere Arbeitshaltung, weniger Rückenschmerzen und ein Wohlgefühl am Arbeitsplatz oder im Besprechungsraum, bringt.“ Schon bei der Präsentation der Stühle legt sie daher großen Wert darauf, ihren Kunden alle Einstellungsmöglichkeiten zu zeigen und vor allen Dingen das „Warum und Wofür“ zu erklären. Wichtig sei ihr aber auch, zwei bis drei Wochen nach der Auslieferung beim Kunden zu schauen, wie die Mitarbeiter die Stühle eingestellt haben und sie gegebenenfalls zu korrigieren, damit sie wirklich eine ergonomische und gesunde Körperhaltung einnehmen.

Natürlich spielt aber auch der Design-Aspekt eine große Rolle bei der Bürostuhl-Beschaffung. Die Stühle müssen einfach zur übrigen Einrichtung passen. Aber: „Der Aspekt des gesunden Sitzens geht für mich normalerweise vor, was aber auch kein Problem ist, da inzwischen eigentlich alle renommierten Stuhlhersteller optisch attraktive Modelle bieten“, meint Brigitte Bretschneider. Und möglicherweise lasse sich ein Stuhl auch mit einer gewagten Farbkombination von Sitzschale, Rücken und Sitz optisch aufwerten. Das Sitzmöbel als Designobjekt – auch das ist heute möglich: „Das bietet sich vor allem natürlich im Lounge- oder Wartebereich an, aber auch im designorientiert gestaltetem Konferenzraum“, so Brigitte Bretschneider. Und beim typischen Beistell-Besprechungsstuhl am Schreibtisch könne man unter Umständen Abstriche bei der Ergonomie machen, da auf solchen Stühlen meist nicht lange gesessen wird. Und gerade mit solchen Sitzobjekten lasse sich durch ausgefallenes und auffallendes Design „Pepp in die Bude bringen“. Übrigens noch ein Grund, warum eine Analyse der Sitz-Situation so wichtig ist.

www.bretschneider-neumarkt.de

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