"Digitale Dividende": Telekom-Studie zeigt Nutzen der Digitalisierung
- 27.06.2018
- Markt
Laut Studie profitieren 38 Prozent der befragten Unternehmen schon von der Digitalisierung und verzeichnen eine „Digitale Dividende“. Bei diesen Unternehmen übersteigen die Vorteile die Kosten der bisher umgesetzten Digitalisierungsprojekte. Und bei weiteren 30 Prozent der Befragten halten sich Nutzen und Kosten bisher die Waage. Nur bei knapp jedem fünften Unternehmen haben die Investitionen bisher nicht zu finanziellen Vorteilen geführt. Dabei erwarten mehr als die Hälfte der Unternehmen (51,7 Prozent) keinen kurzfristigen Nutzen, sondern legen ihre Digitalstrategien auf mittel- bis langfristige Ziele an. Dies passt zur Aussage, dass 46,7 Prozent des Mittelstands die Digitalisierung als Chance sehen, die eigene Wettbewerbsposition zu steigern.
Weniger als ein Drittel will mit Digitalisierung Personal einsparen
Jeweils gaben mehr als die Hälfte (51,4 Prozent und 50,1 Prozent) der befragten Unternehmen an, dass für sie höherer Gewinn und Umsatz die wesentlichen Treiber ihrer Digitalisierungsprojekte seien. Genauso wichtig sind ihnen die Neukundengewinnung (51,2 Prozent) sowie die schnellere Reaktionsgeschwindigkeit auf Kundenanfragen (50,7 Prozent). Dagegen sind Personaleinsparungen nur für 30,6 Prozent ein Ziel der Digitalisierung.
"Digitalisierung kann kein Selbstzweck sein, sondern muss wie jede Investition auf Dauer einen konkreten Mehrwert erzielen. Sei es durch höheren Umsatz und Gewinn oder durch neue Kunden", sagt Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden von Telekom Deutschland. "Wir müssen nun alles daran setzen, mehr konkrete und erfolgreiche Use-Cases der Digitalisierung aufzuzeigen, um insbesondere dem Mittelstand die konkreten Vorteile nachweisen zu können. Denn nur mit solchen Beispielen können wir den Mittelstand davon überzeugen, in Digitalisierungsprojekte zu investieren."
Fokus auf digitale Geschäftsprozesse und Qualitätsverbesserung
Die Kundenansprache über neue Kommunikationskanäle ist ein wichtiger Baustein der digitalen Transformation, der bei 40,3 Prozent der Unternehmen ein großer Kostenfaktor war – dicht gefolgt von Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyberangriffe (39,9 Prozent). Dagegen fallen die Kosten für die Suche und Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder die Entwicklung der Digitalstrategie bei den Kosten nicht so sehr ins Gewicht. "Dies hängt wahrscheinlich sehr von der Art der Digitalisierungsprojekte ab", sagt Rickmann. "Wir stellen bei unseren Kunden fest, dass für die Nutzung komplexerer Lösungen das Personal oftmals doch geschult werden muss. Daher müssen die Unternehmen vermehrt in die das digitale Know-how ihrer Mitarbeiter investieren."
Das Handelsblatt Research Institut hat für die Studie (737 KB) 999 mittelständische Unternehmen aus verschiedensten Branchen befragt. Dazu gehörten mit einem Anteil von 26,2 Prozent auch Kleinstunternehmen mit maximal neun Mitarbeitern sowie Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern (19,9 Prozent).