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Die Kombination aus Qualität und Preis die entscheidenden Kriterien bei der Einkaufsstrategie. (Bild: iStock/GettyImages)
Die Kombination aus Qualität und Preis sind die entscheidenden Kriterien bei der Einkaufsstrategie. (Bild: iStock/GettyImages)

Von entero und BME: Studie zum Einkaufscontrolling in Deutschland

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) und die entero AG haben die Ergebnisse der fünften aktualisierten Auflage der Studie „Einkaufscontrolling in Deutschland: Strategien, Systeme und Organisationsformen“ veröffentlicht. An der zweijährlichen Online-Umfrage beteiligten sich im Februar und März insgesamt 254 BME-Mitgliedsunternehmen, die durchschnittlich einen Umsatz von 538 Millionen Euro erwirtschaften.

Nach der Umfrage schätzen 43 Prozent der befragten Einkaufsleiter:innen sowohl die Leistung als auch den Stellenwert der Beschaffung im Unternehmen mittlerweile als hoch ein – das sind vier Prozent mehr als noch 2021. Lediglich 14 Prozent der Befragten empfinden die unternehmensinterne Würdigung des Einkaufs im Verhältnis zur erbrachten Leistung als zu gering. Die Einschätzung der Einkaufschefs weist darauf hin, dass der Stellenwert des Procurements branchenübergreifend bei Global Playern und KMU weiter zugenommen hat.

Einkaufskriterien und -strategien

Qualität und Preis sind wie bereits in der Umfrage von 2021 die entscheidenden Kriterien in der Einkaufsstrategie. Das Gros der Teilnehmer:innen wählte das Kriterium „Qualität“ noch vor dem Kriterium „Preis“ an erster Stelle. Dahinter rückt das Kriterium „Risiko“ auf den dritten Platz vor: Aktuell sehen sich die Unternehmen vor dem Hintergrund geopolitischer Krisen verstärkt mit Lieferkettenproblemen konfrontiert. Als wichtigste Einkaufsstrategien nannten die Befragten den Einkauf nach Warengruppen, die Nutzung von Rahmenverträgen und die Anwendung einer Vorzugslieferanten-Strategie (Preferential Sourcing).

Kennzahlen im Einkauf

Kennzahlen bilden die Grundlagen vieler unternehmerischer Entscheidungen und Maßnahmen. Welche KPIs im Einkauf erhoben und verglichen werden sollten, hängt von mehreren Faktoren ab: vom Unternehmen, der Branche, dem Markt und nicht zuletzt von den jeweiligen strategischen Einkaufskriterien und -zielen. Als wichtigsten Indikator identifizierten die Einkaufschefs im Rahmen der diesjährigen Erhebung die Kennzahl „Termintreue der Lieferungen in Prozent“, die vom dritten auf den ersten Platz kletterte. Die KPIs „Preisentwicklung relevanter Materialien in Prozent gegenüber der Vorperiode“ und „Savings in Prozent vom gesamten Einkaufs-Volumen“ komplettieren das Spitzentrio der wichtigsten Einkaufskennzahlen.

ERP-Systeme und Softwaretools im Einkaufscontrolling

Bei den für den Einkauf relevanten ERP-Systemen zeigt sich im Vergleich zu den vorherigen Umfragen wieder eine zunehmende Diversifizierung der Systemanbieter. SAP behält mit den älteren ECC- bzw. R/3-Systemen und der neueren S/4HANA-Lösung hier aber weiterhin seine marktführende Position. Für das Einkaufscontrolling nutzen viele Unternehmen gleich mehrere Software-Lösungen: Ein Drittel der Befragten verwendet auf diesem Sektor eine Kombination mit Microsoft Excel. Vermehrt setzen die Unternehmen bei den Einkaufscontrolling-Lösungen zudem auf Eigenentwicklungen oder weichen neben den Branchengrößen auf kleinere, unbekanntere Anbieter aus.

www.bme.de 

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