C.ebra

EMI: Industrie stoppt Talfahrt

Die deutsche Industrie hat ihren Abwärtstrend im September deutlich verlangsamt. Damit scheint die wirtschaftliche Talfahrt vorerst gestoppt. Das zeigt der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), der sich gegenüber August um 2,7 Punkte auf 47,4 verbesserte und gleichzeitig den höchsten Wert seit März dieses Jahres erreichte.

Dennoch liegt der wichtige Konjunktur-Frühindikator nun schon den siebten Monat in Folge unter der magischen Grenze von 50, ab der Wachstum signalisiert wird. Der jüngste Anstieg des EMI ergab sich hauptsächlich aus dem verlangsamten Rückgang von Auftragseingang und Produktion sowie der Stabilisierung des Beschäftigungs-

niveaus. Der aktuelle Produktionsabbau war nur noch moderat und gleichzeitig der niedrigste seit April 2012.

Laut Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), werde das deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Halbjahr zwar geringer wachsen, 2013 könne die deutsche Wirtschaft aber bereits wieder um 1,5 Prozent zulegen. International gehe es ebenfalls aufwärts. So schiebe China die Konjunktur mit einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik an; gleichzeitig mehrten sich in der Eurozone die Anzeichen für eine Entspannung der Staatsschuldenkrise.

Die Einkaufsmanager bleiben bei ihren Beschaffungsaktivitäten weiter äußerst vorsichtig. So konnte sich der Teilindex Einkaufsmenge zwar leicht von seinem 38-Monatstief im August erholen. Dennoch weitete sich die Schrumpfungsperiode aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage auf acht Monate aus. Gleichzeitig fielen die Bestände der Fertigwarenlager so stark wie seit März 2011 nicht mehr. Die Vormateriallager nehmen ebenfalls schon seit mehr als zwölf Monaten kontinuierlich ab. Wegen der schwachen Nachfrage verminderten sich die Lieferzeiten im September erneut, was zur längsten Periode verkürzter Lieferzeiten seit 2008/2009 führte.

Während die Einkaufspreise im Industriesektor in den vergangenen drei Monaten nachgaben, stiegen sie im September saldiert erstmals wieder kräftig an. Die Hersteller von Konsumgütern vermeldeten die stärksten Zuwächse, namentlich bei Nahrungsmitteln. Branchenübergreifend stellten viele Unternehmen im Berichtszeitraum Preiserhöhungen bei Mineralölprodukten fest. Trotzdem sahen sich die meisten von ihnen gezwungen, ihre Angebotspreise zu senken. Der starke Wettbewerb bei der Auftragsgewinnung und die geringe Preismacht der Anbieter wurden dabei als Hauptgründe genannt.

www.bme.de

Verwandte Themen
Thomas Auer Senior Procurement Consultant der uvex group in der neuen Podcast-Folge.
JARO-Podcast startet die dritte Staffel weiter
Der Eingang Nord der Orgatec (Bild: Messe Köln/Orgatec)
Trends auf der Orgatec 2024 weiter
Mit dem Office-Areal bot die Messe Frankfurt auf der diesjährigen Ambiente in Frankfurt noch eine Plattform für die Anbieter von gewerblichen Bürobedarf. Künftig soll das Thema vor allem auf der Paperworld Middle East in Dubai konzentriert werden.
Messe Frankfurt konzentriert gewerblichen Bürobedarf in Dubai weiter
Neben der Ausstellung und einem hochkarätigen Bühnenprogramm zeigt die Sonderfläche „Innovation Lab“ der New Work Evolution, wie das Arbeiten der Zukunft schon heute aussehen kann. (Bild: Messe Karlsruhe / Lars Behrendt)
New Work Evolution macht moderne Arbeitswelten erlebbar weiter
Rund 400 Besucher:innen informierten sich während der Frühlingsmesse über moderne Büro- und Arbeitswelten. (Bild: Eßer Office Group)
Frühlingsmesse von Eßer Office lockt 400 Besucher nach Aachen weiter
Faber-Castell startet ab April 2024 eine neue Markenkampagne unter dem Motto „Creativity in your hands“. (Bild: Faber-Castell)
Faber-Castell setzt auf Kreativität und Empowerment weiter