C.ebra

EMI: Deutsche Konjunktur macht Verschnaufpause

Die deutsche Konjunktur hat im Mai eine Verschnaufpause eingelegt. Ursache für den kleinen Dämpfer sind niedrigere Zuwachsraten bei Produktion und Auftragseingang. Noch im April war die Industrie mit Rekordrate auf Expansionskurs.

Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) gab im Mai binnen Monatsfrist 3,2 Zähler auf 58,4 nach und notierte damit unter dem März-Wert (60,2). Dennoch bewegt sich die aktuelle EMI-Notierung weiterhin deutlich über der Referenzlinie von 50. Das zeigt, dass die Geschäfte in der Industrie gut laufen und die deutsche Wirtschaft nach wie vor wächst. „Viele unserer Einkäufer schwanken zurzeit zwischen Aufschwungseuphorie und Krisenangst“, kommentierte Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), die aktuelle EMI-Statistik. „Daraus resultiert das Hin- und Hergerissen sein.“

Da die Produktion in allen drei von der Umfrage erfassten Hauptbereichen der deutschen Industrie – Vorleistungsgüter, Investitionsgüter und Konsumgüter – weniger stark ausgeweitet wurde als im April, konnte die Rekordsteigerungsrate des Vormonats auch insgesamt nicht gehalten werden. Der saisonbereinigte Teilindex Leistung markierte mit 59,2 (April: 67,0) zwar ein Vier-Monatstief, im historischen Vergleich blieb die Steigerungsrate jedoch hoch. Das Plus an Neuaufträgen schwächte sich sowohl bei Global Playern als auch bei KMU vom Allzeithoch im März zwar ein weiteres Mal ab, der saisonbereinigte Teilindex Auftragseingang lag im Mai mit 59,6 (63,5) jedoch abermals deutlich über seinem Langzeit-Durchschnittswert. Zurückzuführen war die Abschwächung vor allem auf die zunehmende Verunsicherung der heimischen Industriekunden hinsichtlich der weiteren Konjunkturperspektiven. Die Fertigwarenlager legten im Mai erstmals seit eineinhalb Jahren zu. Der saisonbereinigte Teilindex kletterte auf 51,4 (48,3). Ausschlaggebend für den mäßigen Anstieg waren in erster Linie die anhaltend hohe Produktion und die Beendigung von Lagerabbauprogrammen. Angefacht von höheren Einstandspreisen wie z.B. für Stahl und Energie, verharrte der Anstieg der durchschnittlichen Einkaufspreise im Mai mit 71,6 nahe dem 21-Monatshoch von April (72,3). Der schwache Außenwert des Euro trug ebenfalls dazu bei, dass sich Rohstoffimporte verteuerten.

www.bme.de

Verwandte Themen
Thomas Auer Senior Procurement Consultant der uvex group in der neuen Podcast-Folge.
JARO-Podcast startet die dritte Staffel weiter
Der Eingang Nord der Orgatec (Bild: Messe Köln/Orgatec)
Trends auf der Orgatec 2024 weiter
Mit dem Office-Areal bot die Messe Frankfurt auf der diesjährigen Ambiente in Frankfurt noch eine Plattform für die Anbieter von gewerblichen Bürobedarf. Künftig soll das Thema vor allem auf der Paperworld Middle East in Dubai konzentriert werden.
Messe Frankfurt konzentriert gewerblichen Bürobedarf in Dubai weiter
Neben der Ausstellung und einem hochkarätigen Bühnenprogramm zeigt die Sonderfläche „Innovation Lab“ der New Work Evolution, wie das Arbeiten der Zukunft schon heute aussehen kann. (Bild: Messe Karlsruhe / Lars Behrendt)
New Work Evolution macht moderne Arbeitswelten erlebbar weiter
Rund 400 Besucher:innen informierten sich während der Frühlingsmesse über moderne Büro- und Arbeitswelten. (Bild: Eßer Office Group)
Frühlingsmesse von Eßer Office lockt 400 Besucher nach Aachen weiter
Faber-Castell startet ab April 2024 eine neue Markenkampagne unter dem Motto „Creativity in your hands“. (Bild: Faber-Castell)
Faber-Castell setzt auf Kreativität und Empowerment weiter