Druckkosten-Index: Bundesbehörden sparen beim Papierverbrauch
- 26.09.2018
- Bürowelten
So sind im Jahr 2017 bei den deutschen Bundesministerien und dem Deutschen Bundestag Druckkosten in Höhe von 2,15 Millionen Euro entstanden. Im Jahr davor haben die Bundesbehörden noch für 2,89 Millionen Euro gedruckt. Allen voran hat dabei das Auswärtige Amt verstärkt auf Ausdrucke verzichtet und seinen Kostenaufwand von 522.000 Euro auf 232.000 Euro mehr als halbiert. Auch das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verzeichnet mit Druckkosten in Höhe von 73.000 Euro einen Rückgang von über 50 Prozent. Ähnlich sparsam waren zudem das Finanz- sowie das Umweltministerium, die im Vergleich zum Vorjahr über 163.000 Euro eingespart und ihre Kosten für Druckartikel somit um jeweils über 40 Prozent reduziert haben. Insgesamt haben zehn der 15 verglichenen Bundeshäuser ihre Druckkosten im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 15 Prozent gesenkt.
Höhere Druckkosten trotz "Digitaler Verwaltung 2020"
Während die meisten Ministerien Einsparungen verzeichnen konnten, hat das Verteidigungsministerium 2017 mit 417.000 Euro hingegen knapp 24 Prozent mehr ausgegeben als noch 2016. Auf die explizite Nachfrage, ob eine konkrete Order auf Verzicht von Papier existiere, verwies der Sprecher auf das mittelfristige Ziel das Regierungsprogramm "Digitale Verwaltung 2020" einhalten zu wollen, welches unter anderem eine Umstellung auf elektronische Aktenführung vorsieht. Eine ähnlich negative Entwicklung vollzieht auch das Ministerium für Arbeit und Soziales, das im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls über 20 Prozent höhere Druckkosten verzeichnet. Die Gesamtausgaben des deutlich kleineren Ministeriums für das Jahr 2017 sind mit knapp 100.000 Euro jedoch entsprechend geringer als im Verteidigungsministerium. Einen leichten Kostenzuwachs verzeichnet auch das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz, welches mit nun 70.000 Euro knapp 4000 Euro mehr ausgegeben hat als noch im Vorjahr. Die komplette Auflistung der Druckkosten der Ministerien gibt es unter: www.getcaya.com/druckkosten-index-so-viel-zahlen-die-bundesministerien
Auf die Frage, ob nachhaltigere Arbeitsabläufe angewiesen werden, verwiesen die Ministerien auf verschiedene, eigene hausinterne Regelungen. So hat beispielsweise das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bereits 2014 das EU-Umweltmanagementsystem (EMAS) eingeführt, im Zuge dessen unter anderem der Pressespiegel digitalisiert wurde. Demnach spielen die elektronische Dokumentation sowie die Umstellung auf Recyclingpapier eine große Rolle in der Papiereinsparung. Im Auswärtigen Amt steht die Order "Think before you print".