C.ebra

Umweltfreundlichstes Büro

Das vielfältige Engagement des in München ansässigen Reiseveranstalters Studiosus Reisen für den Umweltschutz im Büro wurde von der Wettbewerbsjury „Büro und Umwelt 2012“ mit dem ersten Platz in der Kategorie Unternehmen bis 500 Mitarbeiter honoriert.

Studiosus Reisen ist ein mittelständisches Unternehmen in Familienbesitz mit 310 Mitarbeitern am Firmensitz in München. Heute führt Peter-Mario Kubsch das Unternehmen in der zweiten Generation. Mit rund 233 Millionen Euro Umsatz und knapp 100 000 Reiseteilnehmern im Jahr 2012 positioniert sich die Unternehmensgruppe Studiosus, zu der auch der Veranstalter Marco Polo zählt, als der führende Studienreise-Anbieter in Europa. Zu den Unternehmenszielen gehört es verantwortungsbewusst mit Ressourcen umzugehen und die Umwelt zu schonen.

Der Nachhaltigkeitsgedanke ist im Unternehmen fest verankert. Um seine Umweltpolitik effektiv umsetzen zu können, hat Studiosus ein Umweltmanagementsystem eingerichtet, das 1998 erstmals zertifiziert und validiert wurde. Seit Mitte der 90er Jahre wurden am Unternehmensstandort über 200 Maßnahmen durchgeführt. Beispielsweise kompensiert Studiosus mit einer Spende an ein Klimaschutzprojekt (Bau von Biogasanlagen in Südindien) seit 2011 alle Treibhausgasemissionen, die bei der Katalog- und Werbemittelproduktion durch den Papierverbrauch, im Produktionsprozess und durch die Auslieferung von der Druckerei zum Logistikunternehmen entstehen. Zudem werden seit 2012 alle Fahrten zu Lande und zu Wasser, die in den Reiseleistungen von Studiosus und Marco Polo enthalten sind, weltweit durch Treibhausgas-Kompensation klimaneutral gestellt.

Der Innerbetriebliche Umweltausschuss spielt eine große Rolle für das nachhaltige Wirtschaften am Standort in München:  Studiosus Reisen Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch und die Mitglieder des IBU Wolf Witte, Silke Küster, Ralf Engelhardt, Klaus-Peter H
Der Innerbetriebliche Umweltausschuss spielt eine große Rolle für das nachhaltige Wirtschaften am Standort in München: Studiosus Reisen Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch und die Mitglieder des IBU Wolf Witte, Silke Küster, Ralf Engelhardt, Klaus-Peter Hütt, Eva-Maria Pohl und Andrea Rieger (v.l.n.r.)

Im Rahmen der Preisverleihung auf dem Sustainability Day der Orgatec in Köln stellte Norbert Schüle, Leiter Nachhaltigkeit das „Good Practice“-Beispiel Studiosus Reisen vor. Eine besonders wichtige Rolle im Büroumfeld spielen für Schüle unter anderem der Einsatz von Ökostrom (der zudem zu günstigeren Konditionen eingekauft wird, als der konventionelle Strom), der generelle klimaneutrale Versand, die klimaneutrale Katalog- und Werbemittelproduktion sowie die Umstellung auf Zero Clients. Des Weiteren hat ein Testlauf mit Festtinte im Druckumfeld erste positive Ergebnisse gebracht. Der Drucker sei dank der Wachstechnologie sehr umweltgerecht, da wesentlich weniger Schadstoffe anfallen würde, vor allem aber kein Feinstaub. Ein umfangreicher Test mit hoher Druckauflage steht allerdings noch aus.

Eine besondere Rolle im Umweltmanagement am Unternehmenssitz in München spielt der Innerbetriebliche Umweltausschuss (IBU), der im Jahre 1998 im Zuge des Aufbaus eines Umweltmanagementsystems ins Leben gerufen wurde. Zwischen 1997 und 2008 wurden vom IBU alle zwei Jahre Ideenwettbewerbe für Mitarbeiter durchgeführt, die sich auf die Themen Papiereinsparung, umweltfreundliches Büromaterial oder Energieeinsparpotenzial bezogen. Seit 2009 wurden die Mitarbeitervorschläge zum Thema Umweltschutz systematisch über das Ideenmanagement eingebunden.

Für den Einkauf von Büroartikeln, Büromöbeln und Technikprodukten sind drei Mitarbeiter im Hause zuständig. Zwei davon sind auch Mitglieder im Innerbetrieblichen Umweltausschuss. Für den Einkauf gibt es eine generelle Guideline. So ist der Einsatz von ressourcenschonenden Materialien, Verfahrensweisen und Kommunikationsmitteln, sowie die Schaffung eines gesunden Arbeitsumfeldes für die Mitarbeiter ein übergreifendes Ziel. Heruntergebrochen auf einzelne Produktbereiche bedeutet dies unter anderem, dass man nur nachfüllbare Textmarker verwendet, energiesparende IT anschafft und bei Bürostühlen darauf achtet, dass sie zu fast 100 Prozent recycelbar sind. Den Kollegen sei bewusst, dass Umweltkriterien bei der Beschaffung immer mit berücksichtigt werden müssen, auch wenn dies einen Aufpreis verlangt, erläutert Umweltreferentin Eva-Maria Pohl.

Wie engagiert ein Unternehmen beim Umweltschutz ist, hänge entscheidend von seinen Mitarbeitern ab. Deswegen wird auch auf Maßnahmen zur Förderung des Umweltbewusstseins großen Wert gelegt. Beispielsweise werden die Kollegen über Kurzfilme und eine Intranetseite über die Möglichkeiten des umweltbewussten Verhaltens am Arbeitsplatz informiert, so etwa auch über die Abfallentsorgung im Hause. Es gibt hausinterne Müll-Sammelstellen für Batterien, CDs, Styropor, Kunststoffe, Glas, Elektroschrott, Metall, Leuchtstoffröhren und Tonerkartuschen mit umweltgerechter Entsorgung sowie eine Sammelstelle für Stifte und Korrekturmittel.

Im Rahmen des Vorschlagswesens werden von den Mitarbeitern immer wieder Vorschläge zu sozialen und Umweltthemen eingereicht, wie kürzlich die Anschaffung von klammerlosen Tackern, die sich als durchaus funktionstüchtig erwiesen hätten, erklärt Eva-Maria Pohl. Im Jahr 2011 wurden insgesamt 28 Umweltvorschläge eingereicht. Die meisten davon befassen sich mit dem Thema Papiereinsparung. Aus Umweltschutzgründen verzichtet man bei Studiosus übrigens ganz auf den Hinweis auf Nicht-Ausdruck von E-Mails, da es immer wieder vorkomme, dass allein wegen dieses Zusatzes eine Seite mehr gedruckt werden muss. Besonders stolz ist die Umweltreferentin darauf, dass man im Unternehmen dem Thema Umweltschutz sehr offen gegenüberstehe und bereit sei, auch einmal etwas auszuprobieren.

Der Wettbewerb Büro und Umwelt habe dazu beigetragen die eigene Position besser einzuordnen und zu sehen, wo man sich noch verbessern könne. Die eine oder andere Maßnahme sei im Anschluss an die Bewerbung im IBU besprochen worden. „Wir kennen keinen anderen Preis, der explizit auf das Thema Umweltschutz im Büro abzielt. Er ist eine gelungene Ergänzung zu den anderen Preisen, die wir vor allem für unser Umwelt-engagement bei unseren Reisen gewonnen haben“, erklärt Eva-Maria Pohl. Warum sich ein Unternehmen am Wettbewerb Büro und Umwelt beteiligen sollte? „Um zu erkennen wo man steht und welche Verbesserungspotenziale es gibt und vielleicht auch, wie wir, für das Engagement ausgezeichnet zu werden.“

www.studiosus.de; www.buero-und-umwelt.de

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