Noch eine Rest-Chance?: Interstuhl kritisiert Verkauf von Rolf Benz an Chinesen
- 12.03.2018
- Unternehmen
Der bisherige Rolf Benz-Eigentümer, die Hüls-Gruppe aus Stadtlohn im Münsterland in Nordrhein-Westfalen, bestätigte am 1. März den Verkauf des im baden-württembergischen Nagold ansässigen Tochterunternehmens an den chinesischen Möbel-Konzern Jason Furniture.
Laut dem "Schwarzwälder Boten" hatte die Hüls-Gruppe zuletzt mit fünf Bietern verhandelt, darunter dem Bürostuhl-Hersteller Interstuhl. In einem Offenen Brief "zur Übernahme von Rolf Benz durch chinesische Investoren" vom 2. März bemängelt Joachim Link, Geschäftsführender Gesellschafter bei Interstuhl, den "Verkaufsprozess und die generelle Handhabung solcher Vorgänge". Wie es in dem Schreiben heißt, habe sich Interstuhl seit Oktober im Verkaufsprozess um Rolf Benz engagiert.
"Unser Angebot mit einem EBITDA multiple von rund 12 liegt auch für die Branche extrem hoch. Doch obwohl dieses Angebot unseres Wissens nach eher besser lag als das, des nun offenbar zum Zug kommenden chinesischen Polsterriesen Kuka Investment und Management (Tochtergesellschaft der Jason Furniture), haben wir unverständlicherweise den Zuschlag nicht erhalten", so Joachim Link im Offenen Brief. Er habe bewusst den Weg an die Politik und Presse gewählt, "um noch rechtzeitig zu intervenieren".
Denn noch gebe es kein Closing, und damit sei das Bieterverfahren noch nicht abgeschlossen. Demnach bleibe "noch eine Rest-Chance, hier noch etwas zum Guten zu wenden", heißt es im Offenen Brief. Interstuhl sei "auf jeden Fall nach wie vor bereit, den Deal abzuschließen und damit Verantwortung für die Region, die Branche, die Fa. Rolf Benz zu übernehmen".