Großauftrag für Assmann: PEFC zertifizierte Möbel für die Ruhr-Uni Bochum
- 20.03.2019
- Praxis
Von Juli bis September des vergangenen Jahres wurden an insgesamt über 50 Arbeitstagen PEFC-zertifizierte Büromöbel für insgesamt 3000 Arbeitsplätze an die Ruhr-Universität in Bochum geliefert. Einen insgesamt 3,3 Kilometer langen Konvoi hätten alle 202 Lkw gebildet, wären sie einer hinter dem anderen her von Melle nach Bochum gefahren. Für Assmann ist es der größte zusammenhängende Auftrag in der knapp 80-jährigen Geschichte des Familienunternehmens.
"Wir sind alle stolz, einen Auftrag dieser Größenordnung in unserer gewohnten Qualität bewältigt zu haben“, betont der geschäftsführende Gesellschafter Dirk Aßmann. Neben der Produktion und der Lieferung der Büromöbelsysteme war Assmann auch für das komplette Projektmanagement sowie den Aufbau der Schreibtische, Rollcontainer, Besprechungstische und Regale zuständig.
"Die größte Herausforderung lag in der gesamten Logistik", erklärt Key Account Manager Axel Ellermann. "Angefangen bei der Fertigstellung der Möbel im Werk bis zur termingerechten Anlieferung und Endmontage. Trotz der großen Stückzahlen gab es keinerlei Zeitverlust, weder bei der Herstellung der Möbel noch bei der Möblierung der vier Gebäude durch zwei Montageteams. Und das alles ohne spürbare längere Lieferzeiten für andere Assmann-Kunden."
1418 Kubikmeter Holz verbaut
Eine wichtige Voraussetzung für die Vergabe dieses öffentlichen Großauftrages war unter anderem die Verarbeitung von Holzwerkstoffen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, nachweisbar zum Beispiel durch ein PEFC-Zertifikat. Für Assmann kein Ausschlusskriterium, da die Firma seit 2017 ein PEFC-Zertifikat für alle melaminbeschichteten Möbel besitzt und auch bei seinen Zulieferern auf eine nachhaltige Holzherkunft achtet.
Insgesamt stammen bereits über 80 Prozent der von Assmann für die Möbelproduktion eingesetzten Holzwerkstoffe aus PEFC-zertifizierten Forsten. Bei der neuen Möblierung der Ruhr-Uni liegt der PEFC-zertifizierten Holzanteil sogar bei 100 Prozent. Rund 1418 Kubikmeter Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern wurden im Rahmen des Auftrags verbaut. Auch bei anderen öffentlichen Aufträgen wird immer häufiger ein lückenloser Herkunftsnachweis für Holzrohstoffe gefordert. Der Bund hat bereits 2010 in einem "Gemeinsamen Erlass zur Beschaffung von Holz und Holzprodukten" festgelegt, dass alle Holzprodukte, die durch den Bund beschafft werden, aus legaler und nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen müssen: "Der Nachweis ist vom Bieter durch Vorlage eines Zertifikats von FSC, PEFC, eines vergleichbaren Zertifikats oder durch Einzelnachweise zu erbringen."
Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen aber auch immer mehr Kommunen folgen dem Beispiel des Bundes und geben in ihren Beschaffungsrichtlinien vor, nur noch solches Holz und Papier zu beschaffen, das aus einem zertifizierten Wald stammt. Gleiches gilt für die Richtlinien in anderen EU-Ländern. Diese Entwicklung sieht auch Axel Ellermann: "Unserer Erfahrung nach wird bei mittlerweile allen öffentlichen Aufträgen sowie bei einem Großteil der Ausschreibungen für Industrie und Dienstleistungen das PEFC-Zertifikat abgefragt."
Die Vorlage eines PEFC-Chain-of-Custody-(CoC)-Zertifikates ist dabei nach wie vor der Königsweg, um Sanktionen bei fehlerhafter Nachweisführung zu vermeiden und um nicht bei jedem Folgeauftrag aufwändige Einzelnachweise beibringen zu müssen. Denn nach wie vor genügt die Zertifizierung des Ausgangsmaterials oder Vorproduktes (zum Beispiel des Rohstoffs aus dem Wald zur Papier- oder Spanplattenproduktion oder des Holzes aus dem Sägewerk zur Herstellung von Bauelementen oder Transportverpackungen) nicht, sobald Betriebe in der Lieferkette das Holz weiterver- und bearbeiten. Die CoC-Zertifizierung stellt sicher, dass jedes Unternehmen in der Produktkette über ein CoC-Zertifikat verfügt und sich dadurch die Identität und Herkunft der Materialien und Produkte lückenlos nachverfolgen lassen.
Partner des Projekts an der Ruhr-Uni war das Fachhandelsunternehmen Lapp aus Hagen als Komplettanbieter für Bürobedarf, EDV und Büromöbel. Die Firma ist Partner der BOP, der Büroring Objekt Partner, die über ihr Partnernetzwerk bundesweit Planung, Beratung und Montage von Büroeinrichtungen anbieten.