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Zellstofflager in Papierfabrik: starke Nachfrage treibt derzeit die Preise für die Rohstoffe der Papierindustrie (Bild: Stephan Wieland)
Zellstofflager in Papierfabrik: starke Nachfrage treibt derzeit die Preise für die Rohstoffe der Papierindustrie (Bild: Stephan Wieland)

Nach Corona-Einbruch: Papierindustrie wieder im Aufschwung

Die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie meldet für das erste Halbjahr steigende Produktion und Absatzmengen. Gleichzeitig belasten hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie Versorgungsengpässe die Branche.

Sowohl die Produktion (+6,3 Prozent) als auch der Gesamtabsatz (+6,8 Prozent) verzeichneten über alle Sorten spürbar ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum, informiert der Branchenverband Die Papierindustrie e.V.. Die Auftragseingänge sind im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 15,8 Prozent gestiegen. Die Situation bei den einzelnen Sorten ist dabei unterschiedlich. Die Produktion von Papier, Karton und Pappe für Verpackungszwecke nahm über alle Sorten um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Im zweiten Quartal hat jedoch insbesondere die Wiederbelebung des Konsums und der Dienstleistungen zu deutlich gestiegener Nachfrage und Produktion geführt. Nach starken Einbrüchen im vergangenen Jahr ist die Produktionsmenge bei den Grafischen Papieren von Januar bis Juni 2021 im Vergleich zu 2020 wieder gestiegen (+5,6 Prozent). Hier waren in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres noch spürbare Rückgänge zu verzeichnen. Da die Kapazitäten bei den Grafischen Papieren in ganz Europa seit Jahren rückläufig sind, führt dies jedoch vereinzelt zu Lieferengpässen. Bei den Hygienepapieren wurde die Produktion gegenüber dem Vorjahr reduziert (-4,8 Prozent). Hier dürften nach den Panikkäufen im vergangenen Jahr Lagerbestände im Handel und in privaten Haushalten eine Rolle spielen, so der Branchenverband.

Vor dem Hintergrund einer wachsenden Nachfrage bereiten der Branche steigende Preise für Energie und Rohstoffe sowie Versorgungsengpässe bei Roh- und Hilfsstoffen Probleme. Strom und Gaspreise liegen demnach deutlich über dem Niveau vor der Corona-Krise. Beim Altpapier habe der Lockdown zu einem sichtbar geringeren Aufkommen aus Handel und Gewerbe geführt, das auch nicht durch den verstärkten Verbrauch an Verpackungen beim E-Commerce mit Privathaushalten ausgeglichen werden könne. „Entsprechend bewegen sich die Preise auf einem anhaltend hohen Niveau“, heißt es beim Verband. Gleiches gelte für den Zellstoff, bei dem die Preise vor allem durch die starke Nachfrage aus China und die aufgeschobene Realisierung zusätzlicher Produktionskapazitäten in Mittel- und Südamerika nach oben getrieben würden.

„Die Rohstoffknappheit wird durch die weltweiten Probleme im Seeverkehr und die damit verbundene Knappheit von Containern sowie massiv steigende Frachtraten befeuert“, informiert der Verband. Auch der für die Papierindustrie mit Abstand wichtigste Straßentransport habe sich durch die CO2-Bepreisung des Treibstoffs sichtbar verteuert. Problematisch für den Warenverkehr seien auch die aktuellen Verzögerungen durch Straßensperrungen in den Hochwassergebieten.

www.papierindustrie.de 

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