Nachhaltige Papiere aus dem Kreislauf für den Kreislauf
Papier ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Alltags, doch der übermäßige Verbrauch von Papier stellt eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 18 Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe verbraucht. Angesichts dieser beeindruckenden Zahlen wird deutlich, wie wichtig es ist, Papierprodukte nachhaltig zu gestalten und Ressourcen schonend zu nutzen. In diesem Kontext nimmt die Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle ein, um die ökologischen Auswirkungen des Papierverbrauchs zu minimieren.
Steinbeis Papier ist ein Unternehmen, das sich dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben hat und mit seinen Recyclingpapieren aktiv zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft beiträgt. Eine der zentralen Maßnahmen von Steinbeis Papier besteht in der Verwendung von 100 Prozent Altpapier als Rohstoff für die Herstellung von Recyclingpapier. Dieser Ansatz bedeutet, dass keine Bäume gefällt werden müssen, um Papier herzustellen, was zur Erhaltung der Biodiversität in Wäldern beiträgt. Das Altpapier, das in der Region gesammelt wird, folgt einem etablierten Nachhaltigkeitsprinzip, das Nutzen, Entsorgen, Veredeln und Wiederverwerten umfasst. Im Rahmen des „Circular Economy – Back to Use“-Service holt Steinbeis Papier das Altpapier bei Unternehmen, Ministerien und Verwaltungen ab und stellt daraus neues Papier für diese Zielgruppen her.
Energieeffizienz als Säule der Nachhaltigkeit
Eine weitere wichtige Säule der Nachhaltigkeit bei Steinbeis Papier ist die Energieeffizienz. Die vollintegrierte Papierfabrik in Glückstadt verbraucht signifikant weniger Energie im Vergleich zu Werken, die Frischfaserpapier produzieren. Ein eigenes Kraftwerk mit Kraft-Wärme- Kopplung und einem beeindruckenden Wirkungsgrad von 88 Prozent sorgt für eine umweltfreundliche und CO2-reduzierte Energieerzeugung. Dabei werden ausschließlich Ersatzbrennstoffe und keine fossilen Brennstoffe verwendet. Dieses Kraftwerk deckt 100 Prozent der für die Produktion benötigten thermischen Energie in Form von Dampf und 50 Prozent der elektrischen Energie ab. Auch der nachhaltige Einsatz von Wasser spielt eine entscheidende Rolle in der Produktion von Steinbeis Papier. Die Papierfabrik verwendet lediglich Oberflächenwasser der Elbe, das nach der Aufbereitung als Betriebswasser dient. Kleine Wasseraufbereitungen an jeder Papiermaschine und in der Altpapierverarbeitung machen bereits verwendetes Prozesswasser immer wieder verwendbar. Eine vollbiologische Kläranlage sorgt dafür, dass nur ein kleiner Teil des Wassers nach der Aufbereitung wieder in die Elbe gelangt.
Steinbeis Papier hat es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche Produktionsschritte in Kreisläufen zu denken und kontinuierlich zu verbessern. Im Ergebnis stehen Recyclingpapiere, die aus 100 Prozent Altpapier hergestellt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Papieren aus Frischfasern sparen Steinbeis-Recyclingpapiere bei der Herstellung bis zu 73 Prozent Energie und 79 Prozent Wasser ein. Zudem ist der CO2 equ.-Ausstoß um 42 Prozent reduziert. Wie alle Steinbeis Papiere sind sie mit dem Blauen Engel und dem EU-Ecolabel ausgezeichnet.
Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024
Die Bemühungen von Steinbeis Papier, nachhaltige Praktiken in der Papierindustrie zu etablieren, wurden belohnt. Das Unternehmen erhielt den renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie Grundstoffe. Steinbeis Papier hat bewiesen, dass es möglich ist, in der Papierindustrie effiziente, nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen zu schaffen, die nicht nur den Bedürfnissen der Gegenwart, sondern auch den Anforderungen der Zukunft gerecht werden. Durch den Deutschen Nachhaltigkeitspreis wird das Unternehmen zum Vorbild für andere Branchen und inspiriert dazu, ähnliche Schritte in Richtung Nachhaltigkeit zu unternehmen.