C.ebra

Nachhaltiger Einkauf

Als weltweit tätige Unternehmensgruppe hat die Otto Group frühzeitig damit begonnen, ihre Verantwortung gegenüber Mensch und Natur beim wirtschaftlichen Handeln zu berücksichtigen, Papiereinkauf mit FSC-Logo ist einer der Schwerpunkte.

Ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung nachhaltig miteinander in Einklang zu bringen, ist das Ziel der Otto Group. „Verantwortung überbrückt Distanz. In einer globalisierten Welt wird sie damit zum Erfolgsrezept für die Otto Group, die in über 20 Ländern aktiv ist. An der Schnittstelle zwischen Herstellern und Konsumenten schaffen wir Vertrauen durch verantwortungsvolles Handeln gegenüber Mensch und Natur“, begründete Hans-Otto Schrader, der Vorstandsvorsitzende der Otto Group das besondere Engagement. Für den Rohstoff Holz unterstützt das Unternehmen in seiner Funktion als Multichannel-Einzelhändler nachhaltige Forstwirtschaft und verhindert den Raubbau an Wäldern. Der Einsatz von FSC-zertifiziertem Papier bei der Herstellung von Katalogen und beim Einsatz in den Büros ist heute für das Unternehmen ein zentrales Anliegen.

„Für mich als Einkäuferin ist es wichtig, Qualität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Verbindung zueinander zu stellen“, erklärt Britta Plümke, Senior-Einkäuferin für Nicht-Handelswaren der Otto Group. „Unsere Aktivitäten im Bereich FSC-Papier waren anfangs eine große Herausforderung. Jetzt ist das Thema für uns, aber auch für die Lieferanten schon eine Selbstverständlichkeit.“

„FSC ist das System, welches ein hohes Nachhaltigkeitsniveau hat, welches von Nichtregierungsorganisationen anerkannt ist und welches zudem in ausreichender Menge zur Verfügung steht“, unterstreicht auch Olaf Dechow vom Ressort Umwelt- und Gesellschaftspolitik bei der Otto Group. Die FSC-Zertifizierung stehe dabei für mehr als nur die Verhinderung des Imports von illegal geschlagenem Holz. FSC steht auch für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung.

Schon seit 2007 ist Otto für die Produktion und den Handel von Druckerzeugnissen FSC-zertifiziert und hat im August 2007 mit dem „Markenguide“ den europaweit ersten Tiefdruck-Katalog herausgegeben, dessen gesamte Wertschöpfungskette nach FSC-Prinzipien zertifiziert war. Bei Büropapieren beträgt der Anteil von Recyclingpapieren heute rund 84 Prozent, der Rest ist FSC-Papier. Das Gros bei der Otto Group macht indes die Katalogproduktion aus. Insgesamt geben die Unternehmen der Otto Group (dazu gehören neben Otto unter anderem Baur, BonPrix, Frankonia, Heine, Otto Office, SportScheck und Witt) rund einhundert Kataloge im Jahr heraus. Die Gruppe kauft jährlich mehr als 200 000 Tonnen Papier für die Katalogproduktion ein. Der Anteil von Recyclat im Katalogpapier liegt bei bis zu 25 Prozent. Zudem ist das Flächengewicht der Katalogpapiere von 51 g/m2 auf 48 g/m2 und von 60 g/m2 auf 52 g/m2 gesenkt worden. Dies hat bei der Umstellung mehr als 2000 Tonnen Papier eingespart. „Eine weitere Absenkung des Flächengewichts stößt allerdings an ihre Grenzen, weil die Anforderungen an den Katalog nicht mehr erfüllt werden können“, gibt Olaf Dechow zu bedenken.

Die Bandbreite unterschiedlicher Papierprodukte ist groß, sie reicht über Katalogpapier hinaus – bis zu Briefumschlägen, Mitarbeiterzeitungen, Geschäftsberichten, Kopierpapieren, Rechnungspapieren und Briefpapieren. Auch hier arbeitet man bei der Otto Group auf hohem Niveau: Schon 2008 wurden beispielsweise die Rechnungen sukzessive auf FSC-Papier umgestellt. Und beim Kopierpapier für den Büroalltag tragen 84 Prozent der eingesetzten Produkte den „Blauen Engel“ – damit folgt das Unternehmen seinen Zielvorgaben bei der Papierstrategie, wenn Papier, dann bevorzugt Recyclingpapier einzusetzen.

„Durch den Einsatz von Papieren mit Zertifizierung kann es aufgrund der Knappheit einen Aufschlag beim Einkaufspreis geben, der jedoch so gering wie möglich sein sollte“, erklärt Dechow weiter. „Wir kaufen unsere Papiere bei europäischen Lieferanten, die in der Regel die Vorprodukte aus Europa beziehen. Die Lieferanten müssen wiederum die europäische Holzhandelsverordnung einhalten, die sicherstellt, dass keine illegal geschlagenen Hölzer verwendet werden.“ Für das Unternehmen Otto ein wichtiges Anliegen: Die Zerstörung der Wälder ist neben dem Klimawandel eines der zentralen globalen Herausforderungen der Welt, die auch Deutschland, jedes Unternehmen und jeden Bürger betreffen. „Otto bekennt sich zu seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt und versucht, durch seine Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zu leisten.“ Mit der Nutzung von FSC-Papier hat die Otto Group bisher mehr als 700 Millionen FSC-Logos auf den Markt gebracht und ist damit eines der führenden Unternehmen, die den FSC unterstützen. Die Umstellung erfolgte im Übrigen nicht auf einen Schlag sondern schrittweise: Bei den Kartonagen begann man 2010 und hatte ein Jahr später das Ziel erreicht, die Verpackungen komplett auf FSC-Zertifizierung umzustellen.

Erklärtes Ziel von Otto ist es, die Nachfrage nach nachhaltigen Papierprodukten langfristig zu steigern. Dies ist bereits auf mehreren Ebenen gelungen. Zum einen hat Otto die Zertifizierung auf weitere Unternehmen der Otto Group ausgedehnt (so beispielsweise 2008 auf Baur und Schwab, 2009 auf Bonprix und 2010 auf SportScheck), zum anderem wird FSC-zertifiziertes Papier auch bei den Tochtergesellschaften im europäischen Ausland eingesetzt, darunter in den Niederlanden, in Großbritannien, Polen, Schweden, der Schweiz, Frankreich und Ungarn. Ziel sei es, in den nächsten Jahren das Thema FSC weiter auszubauen, betont Olaf Dechow.

Abfall – zwischen Rechtssicherheit und Nachhaltigkeit

Für Umweltschutz und Sozialverträglichkeit spielt auch ein gut funktionierendes Abfallmanagement eine wichtige Rolle. Rechtssicherheit sowie eine reibungslose und zugleich kostenoptimierte Entsorgung sind die wichtigsten Säulen des Abfallmanagements eines Handelsunternehmens. Schon Mitte der 1990er Jahre hat deshalb die Einzelgesellschaft Otto an allen wichtigen Standorten in Deutschland ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem eingeführt, das für Transparenz und Steuerbarkeit sorgt. Dafür wurden zahlreiche Einzelmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. „Als entscheidend erwies sich die Einbindung der Mitarbeiter, die für die Konsequenzen eines schonenden Umgangs mit Ressourcen sensibilisiert wurden“, so Olaf Dechow, der zugleich als Abfallbeauftragter Verantwortung für die Planung und Implementierung der Maßnahmen trägt. „Bewährt hat sich beispielsweise unser selbst entworfener Altpapierkarton, der an jedem Arbeitsplatz steht. Durch diese einfache Maßnahme sind die ‚Fehlwürfe‘ bei der Abfalltrennung auf null zurückgegangen.“

Inzwischen wird der Abfall am Hauptstandort von Otto in Hamburg in 59 verschiedene Fraktionen getrennt. Gefährliche Abfälle fallen in der Regel nur in geringen Mengen an. Der Großteil der jährlich rund 26 000 Tonnen Abfälle entsteht vor allem in Verwaltung, Lager und Kommissionierung. Größte Fraktion ist dabei mit 15 000 Tonnen Papier, Pappe und Karton. Die Recyclingquote liegt in der Regel über 95 Prozent, am zentralen Standort in Hamburg sogar bei mehr als 99 Prozent. Mit Hilfe einer klaren Wertstoffstrategie und regelmäßigen Benchmarks innerhalb der Otto Group konnten die Entsorgungskosten an den deutschen Standorten von knapp drei Millionen Euro 1996 kontinuierlich auf zirka

300 000 Euro pro Jahr gesenkt werden.

www.otto.de

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