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Unter Druck auf der Straße

Wenn Dokumente nicht gedruckt werden können, weil Tinte und Toner fehlen, kann der Drucker zur Achillesferse im Unternehmen werden. Neben Qualität und Preis ist vor allem die Verfügbarkeit wichtig, weiß Volker Eisfelder, IT-Leiter bei Eurovia Services.

Wir sind absolut lösungsorientiert“, sagt Volker Eisfelder, Abteilungsleiter Informatik bei Eurovia Services. Dies gelte sowohl für den Straßenbaukonzern als auch für dessen IT-Beschaffung, die Eisfelder seit 1995 verantwortet. Mit rund 42 000 Mitarbeitern weltweit ist Eurovia, eine Tochtergesellschaft des Vinci-Konzerns, ein führendes Unternehmen im Verkehrswegebau. Mit Hauptsitz in Frankreich verfügt der Konzern in 16 Ländern, in Europa sowie in Nord- und Südamerika, über ein Verbundnetz von 300 Niederlassungen, 875 Baustoffproduktionsstätten und Logistikzentren für die Gesteinsversorgung. Als IT-Leiter von Eurovia Services ist Eisfelder für die Beschaffung von sämtlichen IT-Produkten für die rund 100 Standorte von Eurovia in Deutschland sowie für die rund 80 Standorte des Parkhausbetreibers Vinci Park, der ebenfalls zum Konzern gehört, und somit für eine reibungslos laufende IT-Infrastruktur an insgesamt rund 2000 Büroarbeitsplätzen verantwortlich.

Ein wichtiges Thema bei Eurovia ist das Thema Drucken und Kopieren. Mit rund 1300 Druckern und Plottern sowie 100 Multifunktionsgeräten betreibt das Unternehmen eine umfangreiche Output-Infrastruktur. Dabei ist vor allem die Zuverlässigkeit der Geräte entscheidend. „Wenn wir an einer Ausschreibung mit einem Volumen von mehreren hundert Millionen Euro teilnehmen, müssen die Ausschreibungsunterlagen termingerecht an Ort und Stelle sein, sonst ist der Auftrag verloren“, beschreibt der IT-Leiter die Bedeutung funktionierender Druck- und Kopiersysteme. „Wir müssen 120 Prozent verfügbar sein und zwar rund um die Uhr.“ Wenn ein Gerät ausfalle, nur weil beispielsweise der Toner leer sei, könne dies verheerende Auswirkungen haben. Neben zuverlässigen Druckern, Plottern von Epson und Canon, die Eurovia über den IT-Infrastrukturdienstleister Computacenter bezieht und leistungsfähigen Multifunktionsgeräten aus dem Hause Sharp, spielt deshalb auch die Versorgung der Geräte mit Verbrauchsmaterialien wie Tinte und Toner an den verschiedenen Standorten eine wichtige Rolle. Bei der Supplies-Beschaffung arbeitet Eurovia mit dem in Mainz-Kastell ansässigen IT-Handelshaus Inmac zusammen. Über einen individualisierten E-Shop, den Inmac an die Bedürfnisse des Straßenbauspezialisten angepasst hat, können die insgesamt 180 Niederlassungen in Deutschland Verbrauchsmaterialien für ihre Output-Systeme bestellen. Das verfügbare Sortiment für die Niederlassungen kann der IT-Leiter als Administrator individuell anpassen, so dass die einzelnen Standorte nur die Produkte bestellen können, die dort auch wirklich benötigt werden. Geliefert werden die Verbrauchsmaterialien bis zum nächsten Kalendertag auch an die Standorte, die „ganz weit draußen“ sind. Denn in der Regel sitze man laut Eisfelder nicht in der Innenstadt, sondern an den Stellen, wo bislang noch keine Straßen sind. „Inmac ist ein zuverlässiger Partner“, weiß der IT-Leiter. Die vereinbarten Fristen – 97 Prozent der Lieferungen müssen binnen 24 Stunden am gewünschten Standort verfügbar sein – seien noch nie überschritten worden. Ein wichtiger Faktor: Denn „neben der Qualität und dem Preis ist vor allem Verfügbarkeit ein großes Thema.“

Vor allem die Zuverlässigkeit der Geräte ist entscheidend, weiß Volker Eisfelder, IT-Leiter bei Eurovia Services. Dazu zählt auch, dass die Versorgung der Geräte mit Verbrauchsmaterialien gewährleistet ist.
Vor allem die Zuverlässigkeit der Geräte ist entscheidend, weiß Volker Eisfelder, IT-Leiter bei Eurovia Services. Dazu zählt auch, dass die Versorgung der Geräte mit Verbrauchsmaterialien gewährleistet ist.

Bei der Beschaffung von Druckerverbrauchsmaterialien setzt Eisfelder nur auf Original-Produkte. Dies habe vor allem rechtliche Gründe. Denn wenn ein Drucker, in dem Alternativ-Produkte eingesetzt worden seien, einen Defekt aufweise, gebe es Probleme mit der Gewährleistung. „Zwar bieten die Alternativ-Hersteller an, diese Gewährleistung zu übernehmen“, dabei kehre sich aber die Beweislast um und der Nutzer müsse beweisen, dass der Defekt durch das Alternativ-Produkt entstanden sei. Alternativ-Produkte seien deshalb nicht schlechter, das Einsparpotenzial sogar enorm, weiß der IT-Spezialist, der rund 120 000 Euro pro Jahr für Druckerverbrauchsmaterialien ausgibt. Dennoch kommen alternative Supplies aufgrund der rechtlichen Situation für Eisfelder nicht infrage. Zu hoch sei das Risiko und der Aufwand, falls es zu Defekten komme.

Ein wichtiger Punkt, gerade auch wenn es um das Thema Fehlermeldungen beziehungsweise Support-Anfragen an die IT-Abteilung geht, ist auch immer das Thema Papier. Zwar ist Eisfelder nicht direkt für den Einkauf von Papier zuständig. Das wird von den einzelnen Eurovia-Niederlassungen bei den Lieferanten, mit denen Rahmenverträge bestehen, bestellt. Dennoch gibt es eine intensive Kommunikation zwischen der IT-Abteilung, die Vorgaben in puncto Qualität macht und in Frage kommende Papiersorten einer technischen Prüfung unterzieht, und der Einkaufsabteilung.

Ein Trend, den der IT-Leiter nur schwer nachvollziehen kann, ist das zunehmende Interesse an Managed Print Services. „Viele glauben, wenn sie Prozesse auslagern, hätten sie nichts mehr mit dem Thema zu tun.“ Dies sei aber nicht so. Zumindest prüfen, ob der Dienstleister die Aufgaben und Prozesse auch im Sinne des Unternehmens durchführe, müsse man, sagt Eisfelder. Zudem werde man zum „gläsernen Kunden“ und die eigene Unabhängigkeit gehe verloren. Interessant hingegen sei aber das Thema Printmonitoring, bei dem neben Verbrauchsmaterialien auch der Status und die Wartungsintervalle gemanaged werden. „Nur wer heute schnell und flexibel am Markt ist, kann dauerhaft bestehen“, weiß Eisfelder. Dies gelte im Großen für Konzerne wie den Verkehrswegespezialsten Eurovia ebenso, wie für die IT-Abteilungen und deren Partner.

www.eurovia.de

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