Viel Wind statt heißer Luft
- 29.02.2012
- Gesundheit + Hygiene
Beim Einsatz von Warmluftgeräten oder Papierhandtüchern zum Händetrocknen bleibt entweder die Hygiene oder die Umwelt auf der Strecke. Das legen aktuelle Studien nahe. Besser schnitten die Trockner des Unternehmens Dyson ab.
Die Toiletten sind die Visitenkarte eines Hauses. Was für Restaurants schon länger gang und gäbe ist, gilt genauso für Unternehmen und Behörden. Arbeitgeber sind in der Pflicht, Lösungen anzuschaffen, die den Ansprüchen in Bezug auf Sauberkeit, aber auch Nachhaltigkeit genügen. In vielen Einrichtungen werden Papierhandtücher oder elektrische Geräte zum Händetrocknen angeboten. Doch welche Lösung ist am effektivsten? Eine aktuelle Studie der Universität Bradford kommt zu dem Schluss, dass Warmluft-Geräte oft nicht geeignet sind, um für ausreichende Hygiene nach dem Händewaschen zu sorgen. Der Grund dafür: Die Geräte sind schlichtweg zu langsam. Die meisten Probanden gaben mitten im Trocknungsvorgang auf und wischten sich die Hände an der Kleidung ab, oder sie trockneten sie gar nicht erst komplett, was die Verbreitung von Bakterien begünstigt. Durch das Reiben der Hände unter dem warmen Luftstrom stieg die Anzahl der Bakterien auf den Handflächen sogar noch. Anders sieht es bei Hochgeschwindigkeits-Trocknern aus. Der „Airblade“ ist nach Aussagen des Herstellers, des britischen Unternehmens Dyson, das vor allem durch die Produktion von beutellosen Staubsaugern bekannt wurde, der einzige Händetrockner, der die Hände in zehn Sekunden komplett trocknet. Dafür werden sie von oben in einen 640 Stundenkilometer schnellen Luftstrom gehalten, der vorher durch einen HEPA-Schwebstofffilter geblasen wird. So ist die Zahl der Bakterien auf den Händen, nachdem sie zehn Sekunden auf diese Weise getrocknet wurden, deutlich geringer als nach der gleichen Zeit unter einem Warmluft-Gerät.
Als Alternative zu Warmluft- Trocknern könnte aber auch der Einsatz von Papierhandtüchern eine Überlegung wert sein. Allerdings gibt es auch hier einen Pferdefuß: Die Herstellung des Papiers belastet die Umwelt. Das Forschungsinstitut Massachusetts Institute of Technology (MIT) kam in einer aktuellen, von Dyson beauftragten Ökobilanzstudie zu dem Schluss, dass es sich bei Papierhandtüchern um das ressourcenintensivste Verfahren zum Händetrocknen handelt. Das MIT prüfte die ökologische Gesamtbelastung von verschiedenen Händetrocknersystemen wie Warm- und Hochgeschwindigkeits-Geräten sowie Stoff- und Papierhandtüchern. Dafür wurden alle Phasen des Produktlebensweges wie Materialfertigung, Produktion, Nutzungsphase und Entsorgung einbezogen, außerdem die mit jeder Phase verbundenen Transportwege. Darüber hinaus berücksichtigte das Forschungsinstitut die Verpackungen aller Systeme, die Handtuchspender, Abfallbehälter und Müllsäcke. Bei der Ökobilanz schneiden Warmluft-Trockner abermals nicht allzu positiv ab. Während bei der Papiervariante die Herstellung des Materials problematisch ist, belasten sie die Umwelt durch den hohen Energieverbrauch der Heizelemente und Motoren während des Gebrauchs. Papierhandtücher und herkömmliche Warmluft-Händetrockner stehen laut der von Dyson beauftragten Studie von allen Verfahren in Bezug auf Umweltbelastung sogar am schlechtesten da. Der Hochgeschwindigkeits-Trockner Dyson „Airblade“ empfiehlt sich laut Hersteller sowohl in hygienischer als auch auch ökologischer Hinsicht. Das Gerät erzeugt den Ergebnissen zufolge 70 Prozent weniger CO2-Emissionen als Papierhandtücher und die Warmluft-Variante. Es schnitt auch bei allen anderen Messparametern wie Gesundheitsschutz, Ökosystemqualität, Energieverbrauch, Wasserverbrauch und Bodennutzung am besten ab.