C.ebra

„Elektronischer Rückschein“

Im Rahmen der Cebit 2012 wird endlich der Startschuss für De-Mail gegeben. Die verschiedenen Anbieter stellen auf dem Messestand der Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik erstmals ihre De-Mail-konformen Produkte vor.

Frank Wermeyer von der Telekom vermutet, dass in Zukunft 50 Prozent der Geschäftspost über De-Mail verschickt wird.
Frank Wermeyer von der Telekom vermutet, dass in Zukunft 50 Prozent der Geschäftspost über De-Mail verschickt wird.

Unternehmen und Behörden, die sich über De-Mail informieren möchten, können sich auf dem Messestand der Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik in Halle 7 unter dem Motto „Trusted Government“ herstellerneutral und produktunabhängig über rechtliche, organisatorische und technische Belange beraten lassen. Mit an Bord sind die Deutsche Telekom, Mentana-Claimsoft sowie Web.de, Gmx und 1&1, die hier ihre künftigen De-Mail-Produkte präsentieren und die Anwendung von De-Mail mit Praxisbeispielen erläutern. Aber De-Mail ist nicht nur im Public Sector Parc der Cebit ein wichtiges Thema. So erläutert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in Halle 12 die Funktionen und gibt Auskunft über die Anforderungen, die an die Dienste- Anbieter gestellt wurden. Ebenfalls in der Halle 12 wird Secunet Security Networks den „secunet konnektor“ zur Anbindung von Unternehmen und Behörden an De-Mail-Provider vorstellen. Um die künftigen De-Mail-konformen Produkte geht es auch an den Messeständen der Unternehmen Deutsche Telekom und T-Systems (Halle 4) sowie Mentana-Claimsoft (Halle 3, Stand von Francotyp-Postalia). Darüber hinaus werden zahlreiche Vorträge und Fachforen über De-Mail angeboten.

Verbindlichkeit der Zustellung

De-Mail funktioniert wie eine E-Mail, hat aber rechtsverbindlichen Charakter und soll damit das verbindliche und vertrauliche Versenden von Dokumenten und Nachrichten über das Internet ermöglichen. Sowohl die Identität der Kommunikationspartner sowie die Zustellung der De-Mails können nachgewiesen werden, so wie bei einer Zustellung per Post. Die Inhalte können auf ihrem Weg durch das Internet nicht mitgelesen oder gar verändert werden. Denn abgesicherte Anmeldeverfahren und Verbindungen zu den Providern sowie verschlüsselte Transportwege zwischen den Providern sorgen für einen verbindlichen Versand und Empfang von De-Mails. So erhöhen sie die Sicherheit der elektronischen Kommunikation im Vergleich zur herkömmlichen E-Mail und helfen zudem, Spam und Phishing zu vermeiden. „Der Kern, um den es geht: Die Verbindlichkeit der Postzustellung wird ins Internet übertragen – wie ein elektronischer Rückschein“, erläutert Dr. Frank Wermeyer, bei der Telekom für das Thema De-Mail verantwortlich. Mittlerweile lägen bei den De-Mail-Dienstanbietern über eine Million Reservierungen für De-Mail-Adressen vor. Im Unterschied zum E-Post-Brief der Deutschen Post, der auf eigenen AGBs beruhe, begründet sich De-Mail auf eine Initiative des Bundes und ist gesetzlich verankert. Die Telekom schätzt, dass sich insgesamt die Hälfte der derzeit verschickten Geschäftsbriefe grundsätzlich als De-Mail versenden lassen. Bei den Unternehmen sei das Produkt „hocherwünscht“, nicht zuletzt aufgrund der Senkung der Prozesskosten, die je nach Nutzungsintensität sicher im hohen fünfstelligen Bereich liegen würden, erklärt Wermeyer. Man stelle sich vor: Kein Papier mehr, keine Umschläge, keine Kuvertierungskosten, kein Porto, keine Medienbrüche. Nicht zu vergessen seien in diesem Zusammenhang die positiven Umweltfaktoren in Bezug auf Material und physischen Transport. Zur genauen Kostenstruktur für Unternehmen will Wermeyer sich im Vorfeld der Cebit allerdings nicht äußern, aber es werde, genau wie bei der Briefpost, für große Versandaufkommen der Geschäftskunden „keinen Preis von der Stange“ geben. Muss sich jeder Privatnutzer beispielsweise im T-Shop verbindlich identifizieren, wird bei Unternehmen nur die juristische Einheit eindeutig identifiziert. Ein Gateway matcht direkt an IT-Infrastruktur des Unternehmens an, im Anschluss können die Rechte entsprechend administriert werden, Black- und Whitelists für Empfangs- und Versandberechtigungen erstellt werden. Der Empfang kann direkt im Outlook E-Mail-Programm der Berechtigten erfolgen. Den Versand müsse man sich vorstellen wie beim Briefbogen, den könne theoretisch auch jeder im Unternehmen Beschäftigte nutzen, nur sei De-Mail eben viel sicherer, weil überprüfbar, erklärt Wermeyer.

www.de-mail.de, www.telekom.de/de-mail

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