Für Papier braucht man Bäume
- 14.06.2011
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Mit dem „Farm Trees Concept“ fördert der thailändische Büropapier-Hersteller Double A nicht nur den Umweltgedanken, sondern unterstützt auch die Reisbauern der Region. Wie sprachen mit Vice-President Thirawit Leetavorn.
Senior Executive Vice President von Double A Thirawit Leetavorn ist stolz auf das von ihm geführte Unternehmen. Man habe erkannt, dass man im globalen Markt mit einem Premium-Office-Papier nur bestehen könne, wenn neben der Qualität auch die zunehmend hohen Ansprüche der Kunden an die umweltgerechte Produktion erfüllt würden. Zudem gelte es, die Ressourcen zu schonen, den Energieverbrauch zu senken und dabei auch im Rahmen der unternehmerischen Ausrichtung soziale Verantwortung zu übernehmen, erklärt Leetavorn in einem Interview im Rahmen der Branchenfachmesse Paperworld in Frankfurt.
Zur Papierproduktion wird Holz benötigt, also Bäume. Da es in Thailand nicht erlaubt sei Wälder zu fällen, sei es nur mit Hilfe des Plantagenanbaus möglich, den nachwachsenden Rohstoff Holz in stets ausreichender Menge zur Verfügung zu haben. Die umwelt- und sozialverträglichste Lösung heißt „Farm Trees concept“. Der überwiegende Teil der 1,5 Millionen thailändischen Bauern ist auf den Reisanbau angewiesen. Reis wird nur einmal jährlich geerntet, so dass die Bauern vom Ernteerfolg und den Marktschwankungen des Reispreises abhängig sind. Hier setzt der Papierproduzent an und unterstützt mit seinem Konzept den Anbau von Eukalyptusbäumen in den Brachflächen zwischen den Feldern, wo die Bäume auch helfen, das Wasser an der Oberfläche zu halten. Für das kurzfaserige Eukalyptusholz habe man sich entschieden, weil die besten im Markt erhältlichen Büropapiere aus diesem Rohstoff hergestellt würden, so Leetavorn.
Unter den klimatisch guten Bedingungen in Thailand ist ein Eukalyptusbaum nach 3 bis 5 Jahren ausgewachsen und bereit zur Weiterverarbeitung. Ein Bauer, der rund 200 Bäume um seine Reisfelder herum pflegt, kann im Schnitt 30 bis 40 Bäume pro Jahr fällen oder von Double A schlagen lassen, und die freigewordenen Flächen neu bepflanzen. Die gefällten Stämme werden in Verteilerzentren gesammelt und zur Papierfabrik weitertransportiert. Die benötigten Millionen von Setzlingen werden von Double A in riesigen Gewächshaus-Anlagen gezüchtet und zu einem geringen Preis (Leetavorn spricht von 50 Cent pro Setzling) an die Reisbauern verkauft. Anfangs habe man die Bäumchen umsonst verteilt, was zur Folge hatte, dass die Bauern sich nach der Anpflanzung nicht mehr um die Setzlinge kümmerten. Seit sie dafür einen geringen Teil ihres Einkommens investieren, werden die Bäume gepflegt, denn sie müssen ja eine Rendite erzielen. Diese Bäume stellen für viele Bauern eine zusätzliche und nachhaltige Einnahmequelle dar. Derzeit umfasse diese Art des Anbaus unter der Regie von Double A insgesamt 400 Millionen Bäume in Thailand, die als Nebeneffekt auch eine große Menge CO2 binden und somit als klimafreundlich einzustufen seien, erkärt der Vice-President des Papierherstellers. Derzeit lässt das Unternehmen eine „Carbon Foodprint Study“ durchführen, mit dem Ziel auch die CO2-relevanten Faktoren des Transportes zu kompensieren. Der integrierte Produktionsprozess, zertifiziert nach ISO 14001, macht sich neueste Technologien zunutze. Durch das Biomasse-Kraftwerk könne soviel Energie produziert werden, dass man sogar Strom verkaufen könne, beschreibt Leetavorn.
Double A wurde im Jahr 2000 in Bangkok gegründet mit dem Ziel den asiatischen Markt zu bedienen. 2003 erreichte die Marke auch europäische Gefilde. Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen mit hohen Qualitätsansprüchen an eine Papiermarke. In Frankreich und den Benelux-Staaten hat sich die Marke bereits erfolgreich etablieren können. Die Kunden kommen hier überwiegend aus dem Dienstleistungsbereich, wie beispielsweise Anwälte.