C.ebra

Günstigster Preis im Fokus

Unser Gastautor, Claus Meister, führt mit seinem Unternehmen IntelliCaT u.a. Preis­analysen für Büroartikel durch. Den „Topsellern“ der Versender für gewerblichen Bürobedarf werden dabei die Preise eines alternativen Anbieters gegenübergestellt.

Claus Meister, der Autor dieses Artikels, führt mit seinem Unter-nehmen IntelliCaT unter anderem Preis- und Wettbe-werbsanalysen in der PBSBranche durch.
Claus Meister, der Autor dieses Artikels, führt mit seinem Unter-nehmen IntelliCaT unter anderem Preis- und Wettbe-werbsanalysen in der PBSBranche durch.

Bei der Auswertung in dieser Ausgabe beginnen wir mit „Mercateo“ – und dies mit dem überraschenden Ergebnis, dass der virtuelle Marktplatz-Betreiber über den Pool seiner Anbieter insgesamt die bei weitem günstigsten Preise bietet. Dies gilt selbst unter Berücksichtigung der erheblichen Versandkostenpauschalen, die durch die Zusammenstellung von Waren aus verschiedenen Mercateo-Lägern entstehen. Die hier gezeigten Daten sind ein Auszug aus umfangreicheren Auswertungen, die IntelliCaT für Handels-, aber auch Industriekunden erstellt.

Im Vergleich zur letzten Auswertung mussten erneut die Drucker-Modelle im Kernsortiment aktualisiert werden. Als aktuelle Modelle – gelistet bei allen vier regelmäßig abgefragten Anbietern (Otto Office, Office Discount, Staples, Viking) und Mercateo – wurde der Laserdrucker „HL 2240“ von Brother und der Tintenstrahldrucker „Pixma IP 4850“ von Canon ausgewählt. Für die preiswerten Grundprodukte wie Kopierpapier und Briefhüllen sowie aktuell für die College-Blöcke sind Sonderangebote teilweise entfallen und es musste die nächstgünstigste Lösung gesucht werden. Wegen des Vergleichs mit Mercateo, wo bei Zusammenstellung einer Bestellung aus verschiedenen Lägern/Lieferanten erhebliche Versandkosten anfallen, wurden die Gesamtpreise dieses Mal unter Berücksichtigung der Zusatzkosten wie Versicherung und Versand ermittelt.

Breites Angebot bei Mercateo

Mercateo ist bei fast allen Produkten Preisführer.
Mercateo ist bei fast allen Produkten Preisführer.

Mercateo bündelt als Marktplatz-Lösung die Angebote verschiedener Anbieter. Diese sind für den Nachfrager nicht transparent, sondern werden über Lagernummern verschlüsselt. Im Bürobereich sind mittlerweile über 40 Anbieter gelistet. Darunter finden sich sowohl internationale und nationale Schwergewichte (Beispiel Corporate Express/Staples und Kaut-Bullinger) als auch mittlere, jedoch durchaus preisaggressive Händler sowie Direktvertriebskanäle von Herstellern. Artikel werden über EAN geschlüsselt und dadurch zwischen den einzelnen Anbietern vergleichbar gemacht. Mercateo sorgt für die Bestell-Logistik einschließlich einer einheitlichen Rechnungsabwicklung auch bei Bestellungen über mehrere Anbieter. Die Plattform bietet detaillierte Suchmöglichkeiten, die rasch zu den gewünschten Treffern führen. Perfekt ist allerdings auch Mercateo nicht: Bei der Suche nach dem karierten College-Block ist der Top-Treffer ein im Text eindeutig als liniert beschriebenes Exemplar. Fehler oder bezahlte Werbung? Bei der Vielzahl der Angebote und Anbieter hat die komfortable Bestelloptimierung nach unterschiedlichen Kriterien besondere Bedeutung. Da Mercateo selbst auf billigere Angebote hinweist, ist natürlich ein günstiger Preis stark im Fokus. Wir haben getestet, ob mit den günstigsten Angeboten (unter Berücksichtigung der Versandkosten) die Preise des bisherigen Benchmarks Otto Office geschlagen werden können (siehe Vergleichstabelle).

Interessante Ergebnisse bei den „Platzhirschen“

Unter den regelmäßig abgefragten Anbietern verteidigt Otto Office den Spitzenplatz. Obwohl es mehr Preiserhöhungen als Preissenkungen gab, hat sich der Warenkorb auf rund 353 Euro inklusive Nebenkosten verbilligt. Dies liegt allerdings fast ausschließlich am neuen, günstig angebotenen Pixma Tintenstrahldrucker. Auf dem zweiten Platz landete erneut Printus. Hier bezahlt der Kunde für die 17 Top-Artikel mit pauschalen Nebenkosten insgesamt knapp 368 Euro. Bei elf von 17 Artikeln gab es geänderte Preise und bei den Briefhüllen ein aktuelles Sonderangebot, das gezogen wurde. Jedes Mal wieder faszinierend ist die Suche nach der HP-Druckerpatrone bei Printus: Bei Eingabe der Original-HP-Nummer werden gleich vier Bestellalternativen gezeigt. Neben dem „Normalpreis“ von rund 60 Euro gibt es das identische Produkt mit Rabatten zwischen neun und 15 Prozent. Hat Printus Kunden, die auf den Normalpreis bestehen oder gerne nur einen geringen Rabatt wollen? Bei Staples kostet der Warenkorb mit Nebenkosten rund 385 Euro.

13 Produkte wurden im Preis geändert. Auffällig ist der aggressive Preis für den Billig-Ordner bei 0,75 Euro, dem früheren Viking-Tiefpreis. Obwohl mehr Preise gesenkt als erhöht wurden, fielen doch die Preiserhöhungen stärker ins Gewicht, so dass sich der Warenkorb inklusive Spesenpauschale um sechs Prozent verteuerte. Die insgesamt höchsten Preise finden sich weiterhin bei Viking. Hier sind für den Warenkorb mehr als 396 Euro zu bezahlen. 14 Preise wurden geändert. Zwar halten sich Preisreduzierungen und Erhöhungen die Waage, saftige Erhöhungen bei der HP-Druckkassette und der bei weitem höchste Preis für den Brother-Laserdrucker bedeuten jedoch insgesamt eine Preiserhöhung von fast zehn Prozent.

Mercateo setzt die Preisakzente

Der Mercateo-Warenkorb: Die Bestellabwicklung ermöglicht die Auswahl des jeweils günstigsten Anbieters.
Der Mercateo-Warenkorb: Die Bestellabwicklung ermöglicht die Auswahl des jeweils günstigsten Anbieters.

Wie schlägt sich im Vergleich dazu Mercateo? Bei systematischer Auswahl von günstigen Angeboten kam ein Warenkorbpreis von 319 Euro zustande, 13 Prozent unter dem bisherigen Spitzenreiter Otto Office. Die Bestellung ist aus sechs Lägern zusammengestellt (siehe Tabelle Warenkorb), dadurch fallen erhebliche Versandkosten an, die bereits in diesem Preis enthalten sind. Auch ohne diese Optimierungen schlägt Mercateo bei fast allen Artikeln alle anderen abgefragten Anbieter – außer Staples beim Billigordner und Otto Office und Viking beim Kopierpapier. Für preissensible Käufer ist Mercateo somit durch die Breite des Angebots, die einfache Vergleichbarkeit und Optimierbarkeit sowie durch die problemlose Logistik- und Rechnungsabwicklung über zahlreiche Lieferanten ein attraktives Angebot.

Die aktuelle Auswertung zeigt, dass nicht nur für den Einkauf, sondern auch für Hersteller und Händler ein Benchmarking bei Mercateo wichtige Informationen bietet. Durch die zunehmende Lieferantenzahl auf dieser Plattform und den durch über die komfortablen Bedienfunktionen transparenten Preisvergleich, der mit bekannter EAN auch für Kunden anderer Unternehmen einfach durchzuführen ist, liegen die Preise bei Mercateo niedrig. Wegen der Vielzahl der Lieferanten auf der Plattform gibt es dort allerdings auch häufigere Preisänderungen als bei den anderen vier Lieferanten, so dass eine Prüfung der Preise in kurzfristigeren Abständen sinnvoll ist.

www.intellicat.de

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