Papieratlas mit Rekorden
- 04.10.2013
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Bremerhaven erhielt mit der höchsten Steigerungsrate den Titel „Aufsteiger des Jahres“. Bonn, Essen, Freiburg und Göttingen erhielten Auszeichnungen als „Mehrfachsieger“ für konstante Spitzenleistungen. Unter allen Millionenstädten führte Berlin dicht gefolgt von München. Der Wettbewerb hat mehr Städte als je zuvor erreicht: 90 von 120 deutschen Städten (insgesamt 75 Prozent) nahmen teil und legten ihre Papierverbrauchszahlen offen. Auch die Gesamtrecyclingpapierquote stieg erneut an und erreicht mit 80,5 Prozent ein Rekordhoch, ein Anstieg um rund 13 Prozent seit Erweiterung des Wettbewerbs um Schulen und Hausdruckereien im Jahr 2009. „Einen Grund sehen wir darin, dass immer mehr Städte komplett auf Recyclingpapier umstellen“, erklärt Michale Söffge, Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier. „Mittlerweile erreichen bereits 15 Städte eine 100-Prozentquote. Dies ist ein weiterer neuer Rekord, der zeigt, dass die Kommunen eine Vorreiterrolle bei einer nachhaltigen Beschaffung eingenommen haben.“ Auch Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes und Kooperationspartner des Papieratlasses zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen des Wettbewerbs. „Ich bin überzeugt, dass die Verbreitung des Papieratlasses dazu beiträgt, dass mehr Menschen an einer Trendwende zu einem nachhaltigen Papierkonsum mitwirken, denn er hat in den Kommunen bereits große Erfolge erzielt.“
Der Papieratlas wurde bereits zum sechsten Mal gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt sowie dem Deutschen Städtetag durchgeführt. Als neuer Kooperationspartner ist in diesem Jahr der Deutsche Städte- und Gemeindebund hinzugekommen. Präsident Christian Schramm hat sich bewusst für die Unterstützung entschieden: „Der Wettbewerb lenkt den Blick auf Einsparpotenziale, die durch die Beschaffung umweltfreundlicher Produkte wie Recyclingpapier realisiert werden können – und dies auch im Hinblick auf eine finanzielle Entlastung der kommunalen Haushalte.“ Erstmalig beim Papieratlas wurden auch Stadtoberhäupter gewürdigt, die ihre interne und externe Korrespondenz konsequent auf Recyclingpapier erledigen. Die Oberbürgermeister und Bürgermeister aus Bonn, Dortmund, Essen, Göttingen, München, Nürnberg, Solingen und Siegen schreiben auf Recyclingpapier und unterstützen so durch ihr eigenes Nutzungsverhalten und ihre Vorbildwirkung die Nachhaltigkeitsbestrebungen ihrer Stadtverwaltungen. Die positiven Effekte für die Kommunen durch Recyclingpapier sieht auch Umweltbundesamt-Präsident Flasbarth: „Recyclingpapier spart gegenüber Frischfaserpapier bis zu 60 Prozent der Energie und bis zu 70 Prozent Wasser, verursacht deutlich weniger Kohlendioxid, verringert Abfall und Emissionen. Ein umwelt- und sozialverträglicher Umgang mit Papier schafft daher Pluspunkte für das kommunale Image. Qualitativ hochwertiges Recyclingpapier ist damit ein Aushängeschild für eine umweltbewusste Kommune.“
Die diesjährige Teilnahme aller Millionenstädte mit ihren hohen Recyclingpapierquoten hatte einen starken Einfluss auf die sehr positiven Ergebnisse des Wettbewerbs. Insgesamt ist in den Millionenstädten ein kontinuierlicher Anstieg der Recyclingpapierquote zu beobachten. So schrieb Berlin im Sammelbestellverfahren für die Dienststellen ausschließlich Recyclingpapier mit dem Blauen Engel aus und auch München steigerte den Anteil von Recyclingpapier von bereits 90 auf 96 Prozent. Köln liegt mit seiner Quote von 82 Prozent über dem Durchschnittswert von 80,5 Prozent, und auch Hamburg hat mittlerweile 74 Prozent des gesamten Papierverbrauchs auf Recyclingpapier umgestellt.
Der Papieratlas 2013 beinhaltet die Angaben von 90 Städten zum Papierverbrauch und den Einsatzquoten von Recyclingpapier mit entsprechenden ökologischen Einspareffekten im Bereich Energie, Wasser und CO2-Emissionen. In diesem Jahr haben sich 86,25 Prozent aller Großstädte und 52,5 Prozent der kreisfreien Städte an dem Wettbewerb beteiligt.