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Notebook-„Refurbishing“ bei AfB: Testen , Reinigen, Aufrüsten und mit neuer Software bespielen. Bild: AfB, Studio Hirschmeier
Notebook-„Refurbishing“ bei AfB: Testen , Reinigen, Aufrüsten und mit neuer Software bespielen. Bild: AfB, Studio Hirschmeier

AfB: Mehrwerte durch gebrauchte IT-Hardware einkaufen

Viele Unternehmen und öffentliche Auftraggeber wollen auch im IT-Bereich nachhaltig arbeiten. Doch wie ist ein umweltschonenderer und sozial verträglicherer Umgang mit Hardware möglich und worauf muss geachtet werden? Wiederverwendung ist eine Option. Das gemeinnützige IT-Unternehmen AfB hat sich darauf spezialisiert, gebrauchte Hardware von Unternehmen, Banken, Versicherungen und öffentlichen Einrichtungen zu übernehmen und nach Datenlöschung und Aufarbeitung wieder zu vermarkten. Auf diese Weise entstehen weniger Elektroschrott, weniger CO2-Emissionen und viele Produkte erhalten „ein zweites Leben“.

Notebooks, PCs, Server und Smartphones haben bei Herstellung und Betrieb vielfältige negative Umweltauswirkungen. Allein der digitale Datentransfer generiert gewaltige CO2-Emissionen, doppelt so hoch wie jene des internationalen Flugverkehrs, so eine Untersuchung des französischen Think Tanks „The Shift Project“. Immer noch werden bei der Produktion so genannte „Konfliktmineralien“ benötigt, Metalle wie Zinn, Wolfram, Tantal und Gold. Und am Ende werden viele Geräte nicht recycelt, sondern auf illegalen Elektroschrottfriedhöfen entsorgt.

Daniel Büchle, Geschäftsführer AfB: jährlich über 360.000 datenschutzkonforme Abholungen, Bild: AfB
Daniel Büchle, Geschäftsführer AfB: jährlich über 360.000 datenschutzkonforme Abholungen, Bild: AfB
Unternehmerische Verantwortung

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie Unternehmen und öffentliche Auftraggeber im Bereich ITEinkauf nachhaltiger agieren können. Viele wollen schon nach drei bis vier Jahren ihre bisherige IT-Hardware durch neue und leistungsfähigere Geräte austauschen. Eine Möglichkeit ist es, die ausgemusterte und noch funktionsfähige Hardware weiter zu nutzen. Dafür gibt es Dienstleister, die gebrauchte IT-Hardware übernehmen, Daten vernichten und die alten Geräte weitervermarkten. „Entscheidend ist die zuverlässige Datenvernichtung, die alle relevanten Gesetze und Sicherheitsstufen abdeckt, Schrottexporte ausschließt und sich stattdessen um die ethisch korrekte Weitervermarktung bzw. fachgerechtes Recycling zur Rohstoffrückgewinnung kümmert“, hebt Daniel Büchle, der Geschäftsführer von AfB hervor. Das gemeinnützige IT-Unternehmen AfB aus Düren ist darauf spezialisiert, gebrauchte Hardware von Unternehmen, Banken, Versicherungen und öffentlichen Einrichtungen zu übernehmen und nach Datenlöschung und Aufarbeitung wieder zu vermarkten.

Die wiederaufbereiteten Produkte werden online sowie in mehreren stationären Shops in Deutschland vermarktet. Bild: AfB
Die wiederaufbereiteten Produkte werden online sowie in mehreren stationären Shops in Deutschland vermarktet. Bild: AfB
Datensicherheit gewährleisten

Gute IT-Dienstleister stellen ihren Auftraggebern bei Bedarf zur Sammlung abschließbare Sammelbehälter zur Verfügung, betont man bei AfB. Die in Notebooks enthaltenen Akkus sind überdies Gefahrgut und müssen entsprechend sicher verpackt und befördert werden. Die Behälter dürfen erst im Wareneingang des IT-Dienstleisters geöffnet werden, wo die Geräte erfasst und für die zertifizierte Datenlöschung vorbereitet werden. Die Auftraggeber erhalten einen Datenvernichtungsnachweis. Anschließend werden die Geräte „refurbished“, das heißt, sie werden getestet, gereinigt, aufgerüstet und mit neuer Software ausgestattet.

Bei von Apple oder Microsoft autorisierten Refurbishern („AAR“ und „MAR“) können sich Kunden darauf verlassen, dass auf der generalüberholten Hardware die Originalsoftware installiert ist. Vertrauenswürdige Händler bieten darüber hinaus mindestens zwölf Monate Garantie. Häufig erhalten Mitarbeiter der Partnerunternehmen Reservierungsmöglichkeiten ihrer Arbeitsgeräte und können diese nach Datenlöschung und Aufarbeitung für ihren privaten Gebrauch zum Vorzugspreis erwerben. „Eine Partnerschaft mit AfB bietet neben dem ökologischen Beitrag zudem die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren, denn AfB ist ein Inklusionsunternehmen, fast die Hälfte der Mitarbeiter ist schwerbehindert“, erklärt Daniel Büchle. Unternehmen, die eine IT-Partnerschaft mit AfB eingehen, können so ihren ökologischen Impact verbessern und einen sozialen Beitrag leisten.

www.afb-group.eu 

Wirkung des IT-Remarketing

Im Jahr 2018 hat der IT-Anbieter AfB aus Düren in Nordrhein-Westfalen mehr als 360.000 IT- und Mobilgeräte von 700 Unternehmen mit einem Gesamtgewicht von 2500 Tonnen bearbeitet – und durch Remarketing und Recycling nach eigenen Angaben 11.600 Tonnen Treibhausgase, 16.440 Tonnen Metalle und Mineralien in Eisenäquivalenten sowie 36.560 MWh Energie gegenüber der Neuproduktion eingespart.

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