C.ebra
Eine Flut an Informationen und Störfaktoren wie laute Gespräche, technische Probleme oder Aktivitäten anderer in der Nähe des eigenen Arbeitsbereiches erschweren effektives Arbeiten in deutschen Büros. (Bild: Thinkstock/iStock/maselkoo99)
Eine Flut an Informationen und Störfaktoren wie laute Gespräche, technische Probleme oder Aktivitäten anderer in der Nähe des eigenen Arbeitsbereiches erschweren effektives Arbeiten in deutschen Büros. (Bild: Thinkstock/iStock/maselkoo99)

Steelcase-Umfrage: So funktioniert effektives Arbeiten

Arbeitnehmer fühlen sich am Arbeitsplatz von Informationen überflutet und haben aufgrund von Ablenkung Schwierigkeiten effizient zu arbeiten. Eine Umfrage von Steelcase gibt Tipps für effektives Arbeiten.

Laut einer Studie von "WorkSpace Futures", ein unternehmensinternes Forschungsteam des Büromöbelherstellers Steelcase, sind die größten Störfaktoren in deutschen Büros laute Gespräche, zu viele eingehende E-Mails, technische Probleme und Aktivitäten anderer in der Nähe des eigenen Arbeitsbereiches. Das Team beschäftigt sich mit den Veränderungen in der Arbeitswelt und verknüpfte dieses Wissen mit Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft. Arbeiten Menschen an komplexen Problemen oder wollen sich konzentrieren, wünschen sie sich vor allem Stille, Privatsphäre und frische Luft.

Einige der folgenden Erkenntnisse sind weitverbreitet, andere hingegen überraschen.

  1. Den Blick nach draußen schweifen lassen  Schweifen die Gedanken ab, verarbeitet das Gehirn im Hintergrund Informationen und trägt zur Bildung neuer Aktivierungsmuster bei. Sich kurzzeitig von Problemen zu entfernen ist daher oftmals der beste Weg, diese zu lösen.

  2. Ziele definieren Um wirklich aufmerksam arbeiten zu können, muss das Gehirn wissen, wie sich der Rahmen einer Tätigkeit gestaltet. Aufgaben benötigen daher einen deutlichen Anfang und ein noch deutlicheres Ende, damit die geistigen Ressourcen bestmöglich eingeteilt werden können.

  3. Eine To-do-Liste anfertigen Können erledigte Aufgaben wortwörtlich abgehakt werden, aktiviert dies das innere Belohnungssystem und motiviert für nachfolgende Tätigkeiten. Dies erscheint vielleicht unbedeutend, das Gehirn sehnt sich jedoch geradezu nach diesen kleinen Belohnungen.

  4. Selbstgespräche führen Statt konzentriert zu arbeiten, schweifen die Gedanken oft in die Ferne. Kleine Nebentätigkeiten wie Selbstgespräche oder Kritzeleien, helfen dabei, Ablenkungen auszublenden und so einen klaren Gedanken zu fassen.

  5. Pausen einlegen Sich länger als 45 Minuten vollständig auf eine Aufgabe zu fokussieren, ist für die meisten Menschen nahezu unmöglich. Wenn die Arbeit eingeteilt wird und immer wieder Pausen eingelegt werden, kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns enorm steigen.

  6. Nähe suchen Die Aufmerksamkeit ist in hohem Maße davon abhängig, wie nah neuronale Reize sind. Neue Ideen lassen sich daher viel einfacher in Umgebungen entwickeln, in denen problemlose Kommunikation möglich ist, Augenkontakt gehalten und Informationen einfach geteilt werden können.

  7. Tief durchatmen Studien ergaben, dass die Gehirne von Menschen, die regelmäßig meditieren, eine überdurchschnittliche Gamma-Aktivität aufweisen, was auf starke Fokussierung und Konzentration hindeutet. Regelmäßiges, tiefes Durchatmen kann hierbei schon einen großen Beitrag zu inneren Ruhe leisten.

  8. In Bewegung bleiben Andauerndes statisches Sitzen beeinträchtigt die Fähigkeit, konzentriert zu arbeiten. Bei Bewegung produziert der Körper verstärkt das körpereigene Protein "BDNF" (Brain-derived Neurotrophic Factor), das die Lernfähigkeit, das Gedächtnis und das konzeptuelle Denkvermögen fördert.

  9. Multitasking vermeiden Statt "echtem" Multitasking, bei dem mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigt werden, schwankt die Aufmerksamkeit tatsächlich nur schnell zwischen verschiedenen Tätigkeiten hin und her. Dadurch unterlaufen jedoch schnell Fehler und die Fähigkeit zu priorisieren leidet.

  10. Genügend schlafen Genügend Schlaf ist für Konzentration und Aufmerksamkeit von großer Bedeutung. Schlafmangel führt außerdem dazu, dass die Lernfähigkeit abnimmt und Stimmungsschwankungen auftreten.

www.steelcase.com

 

 

Verwandte Themen
82 Prozent der Unternehmen drucken laut einer aktuellen Bitkom-Studie weniger als vor fünf Jahren. Obwohl allen der wirtschaftliche Nutzen digitalen Arbeitens klar ist, drucken 42 Prozent noch aus Gewohnheit. (Bild: A stockphoto / iStock / Getty Images Pl
Unternehmen drucken weniger weiter
Der World Corporate Health Day und die Fachkonferenz setzen Impulse für ein gesünderes Arbeitsumfeld mit Fokus auf die mentale Gesundheit. (Bild: Corporate Health Day)
Neue Höchststände bei Krankmeldungen weiter
Regus-Workspace in Hamburg Altona (Bild IWG)
IWG gewinnt 867 neue Standorte weiter
OpenTalk legt besonderen Wert auf Datensicherheit und Datenschutz – ideal für die öffentliche Verwaltung. (Bild: OpenTalk)
Thüringer Landesverwaltung setzt auf OpenTalk weiter
Der Wunsch nach mehr Flexibilität, Selbstbestimmung und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben steigt gerade bei Jüngeren. Angesichts des Fachkräftemangels müssen Unternehmen laut Bitkom daher entsprechende Angebote machen. (Bild: johnkellerman / iStock
Jedes sechste Unternehmen hält New Work für „Firlefanz“ weiter
Eine Bitkom-Befragung fand heraus, dass nur ein Fünftel das eigene Smartphone nie reinigt, trotzdem wird die Oberfläche von Smartphones häufiger gesäubert als von Computern, Laptops und Equipment. (Bild: Thai Liang Lim/iStock /Getty Images Plus)
So oft reinigen die Deutschen ihre Handys und Computer weiter