Textwüsten und Co.: Ineffiziente Kommunikation verschlingt Milliarden
- 19.06.2018
- Praxis
E-mails, schriftliche Anleitungen und sonstige Textwüsten: Willkommen im angeblich modernen Arbeitsleben. Eine aktuelle Studie von TechSmith in Zusammenarbeit mit dem Centre for Economics and Business Research bestätigt, dass die interne Kommunikation in den meisten Unternehmen trotz fortschreitender Digitalisierung und moderner Technologien noch der Mottenkiste entstammt. Die Folgen: sinkende Motivation und Zeitverluste.
Im Rahmen der repräsentativen TechSmith-Studie wurden 4600 Büroangestellte aus sechs Ländern (darunter über 1000 aus der DACH-Region) zur Kommunikation und Informationsvermittlung an ihrem Arbeitsplatz befragt. Darüber hinaus wurde die Verarbeitung von Informationen mit über 100 Probanden unter wissenschaftlichen Bedingungen untersucht. Zwei Drittel (67 Prozent) der Teilnehmer konnten die gestellten Aufgaben schneller und zuverlässiger erledigen, wenn sie zur Vorbereitung Screenshots, Screencasts oder Videos statt reiner Textanweisungen erhielten. Zudem waren sie motivierter als die Mitarbeiter, die lediglich Textanleitungen erhalten hatten.
Unternehmen profitieren also davon, wenn sie althergebrachte Methoden zur Informationsvermittlung durch moderne, visuelle Tools ersetzen oder zumindest ergänzen. In der Praxis geschieht dies jedoch selten: Nur knapp ein Viertel (22 Prozent) der Befragten gaben an, dass visuelle Elemente in der Kommunikation innerhalb ihres Unternehmens verstärkt eine Rolle spielten. Kommunikation: Milliardengrab der Wirtschaft Der dadurch verursachte Zeitverlust pro Mitarbeiter beträgt in einer normalen Arbeitswoche durchschnittlich 33 Minuten. Der Studie zufolge könnten Unternehmen bei stärkerer Einbeziehung visueller Elemente – Bilder, Grafiken oder Videos – diesen Zeitverlust verringern und damit eine deutlich höhere Produktivität erzielen: Über ein Jahr hinweg entspricht dies einem Unterschied von über 1000 Euro pro Mitarbeiter.
"Bedenkt man, dass weit über die Hälfte des menschlichen Gehirns auf die Verarbeitung visueller Reize ausgelegt ist, ist es nicht verwunderlich, dass die Verwendung visueller Elemente bei der Vermittlung von Informationen und Ideen die Produktivität des Einzelnen erheblich verbessert", so Wendy Hamilton, CEO von TechSmith. "Aus der Studie lassen sich zweierlei Schlüsse ziehen: Erstens, visuelle Elemente spielen eine noch größere Rolle für das Verständnis als bisher angenommen. Zweitens, Unternehmen sind hier in der Pflicht – sie müssen sich stärker an den Bedürfnissen der Mitarbeiter orientieren und die wirtschaftlichen Folgen berücksichtigen."