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Technostress kann krank machen und so zu Kostenfaktor für das Unternehmen werden. (Bild: Thinkstock/iStock/Rawpixel Ltd.)
Technostress kann krank machen und so zu Kostenfaktor für das Unternehmen werden. (Bild: Thinkstock/iStock/Rawpixel Ltd.)

Technostress: Wie sehr uns WhatsApp, Facebook und Co. im Alltag belasten

Die Überflutung von Informationen kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Müdigkeit oder Bluthochdruck führen – auch im Job. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Uni Bamberg.

Mit den Ursachen und Konsequenzen von Stress bei der allgegenwärtigen IT-Nutzung für Arbeitszwecke und im privaten Umfeld beschäftigt sich Dr. Christian Maier, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen, an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Für seine Dissertation untersuchte er das Phänomen anhand verschiedener Studien. Er stellte fest: Technostress kann nicht nur betriebswirtschaftliche Auswirkungen im Arbeitsumfeld haben – auch das Privatleben kann er beeinträchtigen.Für den privaten Bereich stellte Maier fest, dass Stress sowohl durch Übernutzung als auch durch den Entzug von Facebook entstehen kann. "Der Stress resultiert nicht zwangsläufig aus der Technologie, die man nutzt, sondern aus der Informationsflut, die man nicht mehr richtig verarbeiten kann", berichtet der Forscher von seinen Erkenntnissen. Seine Arbeit zeigt, dass auch Technologien, die angeblich Spaß machen, Stress produzieren können. Bei anderen Probanden konnte Maier das umgekehrte Phänomen beobachten: Die Nicht-Nutzung von Facebook hatte sie mehr gestresst als die Nutzung. "Es gab tatsächlich einige Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer, die plötzlich nicht wussten, wie sie mit ihrer freien Zeit umgehen sollten. Manche begannen zum Beispiel, sich wieder mehr mit ihren Familienmitgliedern zu unterhalten", berichtet der Forscher.

Technostress im Arbeitsumfeld

Diese Erkenntnisse über Technostress lassen sich auf das Arbeitsumfeld übertragen. Dafür spricht ein Anstieg an Burnout-Erkrankungen bei Veränderungen im Einsatz von IT in Unternehmen. "Ich konnte bei einem Unternehmen einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Krankheitstage nach einer IT-Umstellung herstellen", erklärt der Wirtschaftsinformatiker. Das Unverständnis bei der Bedienung von neuer IT könne Stress verursachen, der wiederum im schlimmsten Fall zu krankheitsbedingten Ausfällen führen kann. So wird Technostress zum Kostenfaktor für ein Unternehmen. In einer weiteren Studie seiner Dissertation stellte Christian Maier fest, dass vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem IT-fernen Bildungshintergrund besonders stark betroffen sind. Durch Fragebögen unter insgesamt 306 Beschäftigten fand er heraus, dass diese besonders häufig unter den Folgen von Technostress leiden.

www.uni-bamberg.de

 

 

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