Corporate Health Convention 2015: Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
- 28.05.2015
- Messen + Events
Neben der gezielten Kommunikation nach innen und außen fördern etwa digitale Programme und spielerische Elemente das Engagement der Belegschaft. 146 Aussteller zeigten auf der Messe Produkte, Dienstleistungen und Konzepte für eine gesündere Arbeitswelt.
"BGM hat kein Ende und keinen Anfang, sondern ist immer an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen", konstatierte Andreas Nagel von der Nassauischen Sparkasse. Als einer von sieben Referenten, die im Programmformat BGM-Praxisblock ihr Konzept in Kurzvorträgen präsentierten, stellte er das Gesundheitsmanagement des Geldinstituts vor. Unter der Leitlinie "Hilfe zur Selbsthilfe" verfolge das Konzept konsequent den Gedanken der Achtsamkeit. Die dafür verwendete Inhouse-Marke "Jump" vereinfache die Kommunikation, erklärte Nagel – auch andere Vorzeige-Unternehmen nutzen solch griffige Labels.
Verhaltensprävention, Wettbewerbe und Belohnungen
Einblick in das BGM einer öffentlichen Verwaltung gab Sabine Can von der Landeshauptstadt München: Ziel sei weniger die Senkung der Krankheitsquote, sondern vor allem der Erhalt der Arbeitsfähigkeit. Änderungen beim Verhalten zu erzielen sei "ganz schwierig". Einen interessanten Ansatz hierfür präsentierte Julia Fortenbacher von Netpioneer: Die Mitarbeiter des Software-Anbieters sprächen gut auf Wettbewerbe und Belohnungen an. Deshalb gebe es in ihrer Firma Aktivitäts-Battles, einen Schrittzähler-König und ein kleines Geschenk, wenn der Gesundheitspass mit Präventionsangeboten vollständig ausgeschöpft sei. Inzwischen spare ihr Unternehmen dank der 2012 gestarteten BGM-Maßnahmen mehr als 50 Prozent der Kosten, die zuvor durch eine hohe Ausfallquote und Fluktuation hervorgerufen wurden.
Hygiene: Lücke im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Zur gesunden Ernährung gehört auch das Händewaschen vor der Mahlzeit. Grundsätzlich werde die Hygiene in der langen Kette des Gesundheitsmanagements oft vergessen, bemängelten Nadine Woll und Uschi Ferry am Stand von Kimberly-Clark, einem Anbieter von Lösungen für Handhygiene und Oberflächendesinfektion. Tastaturen seien ein Hotspot für Keime und heutige Desinfektionsprodukte wirkten reinigend und zugleich pflegend.
Weiteres Thema war unter anderem die Ernährung. So meinte etwa Oliver Walle, Dozent der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, in der Podiumsdiskussion zum Thema "Deutsche lieben es ungesund - Ernährung im Betrieb", dass der Umstieg auf gesündere Kost noch schwerer zu bewerkstelligen sei als die Motivation zu mehr Bewegung in den Arbeitsalltag. Auf einen deutlichen Unterschied bei den Geschlechtern verwies Diplom-Oecotrophologin Ursula Girreßer.
Christian Bösing von medo.check stellte Zwölf-Minuten-Workouts auf der Trainingsinsel der Messe vor. Zur Nutzung der Trainingsgeräte müssten sich die Beschäftigen nicht einmal umziehen. Das wichtigste Element des Konzepts sei jedoch die persönliche Anleitung und Begleitung durch einen Personal Trainer. Viele Messebesucher nutzten das Angebot zur Lockerung der Muskulatur.
Nächster Termin für das Messe-Duo aus Personal2016 Süd und Corporate Health Convention 2016 ist am 10. und 11. Mai 2016.