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"6. BME-eLösungstage" in Düsseldorf

Die Digitalisierung durchdringe mit rasantem Tempo die Unternehmen und es gebe zurzeit einen Quantensprung hinsichtlich der Quantität und Qualität der digital zur Verfügung stehenden Informationen, betonte Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) bei der Eröffnung der "6. BME-eLösungstage" in Düsseldorf.

Seiner Ansicht nach liegen darin Chancen zur Entwicklung neuer Erfolgsstrategien für Einkauf und Logistik. Diese gingen weit über klassisches E-Procurement hinaus. Schon jetzt sei sicher: Der Einkauf 2020 werde eine andere Qualität haben. Es gehe um die Neu-Justierung der Rollen der strategischen und operativen Einkäufer, neuartige, kollaborative Lieferantenbeziehungen, totale Transparenz über Spend und Verträge sowie systematische Generierung von Entscheidungswissen für agiles Handeln.

Den mehr als 1000 Teilnehmern der zweitägigen Fachveranstaltung riet Feldmann, sich schon heute auf die fortschreitende Digitalisierung der Wirtschaft vorzubereiten. "Industrie 4.0" werde nicht vor dem Einkauf haltmachen. Deshalb gehe es jetzt um das intelligente Ausrollen von nahtlos an die ERP-Systeme angebundenen E-Lösungen. Statt eines Flickenteppichs von Applikationen sei künftig die medienbruchfreie Infrastruktur das Maß aller Dinge. Dazu gehörten ferner durchgängige Procure-to-Pay-Lösungen, Supplier Collaboration über Business Networks sowie das systematische Auswerten der Datenbestände für Spend Management und Einkaufscontrolling.

"Wir planen in den kommenden Jahren die durchgängige Digitalisierung der Supply Chain vom Lieferanten bis zum Kunden. Für uns ist das eine Internet-Revolution im Stahlhandel", sagte Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co SE, in seiner Keynote. Ziel seines Unternehmens sei es, "schon in wenigen Jahren Stahl online zu verkaufen". Klöckner werde nicht nur ihre Beschaffungsprozesse, sondern auch Vertrieb und Produktportfolio zukunftsfähig machen. Die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette biete ein enormes Optimierungspotenzial, das es zu heben gelte.

Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat seine Lieferkette seit 2003 erfolgreich umstrukturiert. "E-Solutions waren dabei der Schlüssel zur Transformation", sagte Detlef Schultz, CEO Vodafone Procurement Company & Director of Global Supply Chain, Luxemburg, in seiner Keynote. Zwischen 2015 und 2020 wolle der Konzern mit Mobil-/Festnetz-Konvergenz, Datensicherheit, intelligenten Netzwerken und einer fortschreitenden Automatisierung den Sprung vom E-Enablement zur E-Connectivity schaffen. Vodafone setze verstärkt auf elektronische Plattformen.

Pragmatische E-Lösungen für kleine Unternehmen mit weniger als fünf Millionen Euro Umsatz forderte Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky von der Universität Würzburg bei der Vorstellung der Ergebnisse der diesjährigen BME-Studie "Elektronische Beschaffung 2015: Stand der Nutzung und Trends". Mit Blick auf mobile Anwendungen kritisierte er die anhaltende Zurückhaltung weiter Teile der deutschen Wirtschaft aufgrund mangelnder Datensicherheit.

www.bme.de

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