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Eines der Schwerpunktthemen der A+A in Düsseldorf ist die ergonomische Ausgestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsprozessen
Eines der Schwerpunktthemen der A+A in Düsseldorf ist die ergonomische Ausgestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsprozessen

A+A 2015: Gesundes Arbeiten durch gute Arbeitsplatzgestaltung

Die A+A in Düsseldorf ist mit gut 1800 Ausstellern eine der führenden Markt- und Kommunikationsplattformen für sicheres und gesundes Arbeiten.

Vom 27. bis 30. Oktober wird sie sich in Fachmesse und Kongress wieder einem zentralen Schwerpunktthema widmen, der ergonomischen Ausgestaltung von Arbeitslätzen und Arbeitsprozessen. Die Anwendung von Erkenntnissen der Ergonomie kann eine höhere Arbeitsleistung bei optimierter Belastung des Menschen bewirken, steigert somit die Produktivität und ist insbesondere vor dem Hintergrund der einschlägigen demografischen Entwicklung aktueller denn je, betont die Messegesellschaft, die wieder rund 63 000 Besucher in Düsseldorf erwartet.

„Eine gute ergonomische Arbeitsplatzgestaltung ist ein wesentlicher Baustein um Beschäftigte bis zum regulären Renteneintrittsalter an ihrem Arbeitsplatz halten zu können und somit z. B. dem Fachkräftemangel aktiv gegenzusteuern", bringt es André Klußmann vom Wuppertaler Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie (ASER) auf den Punkt. "In den vergangenen Jahren ist dieses Thema auch beim Gesetzgeber stärker in den Fokus gerückt, zum Beispiel durch die explizite Erwähnung der ,physischen und psychischen Gesundheit‘ im Arbeitsschutzgesetz, der Aufnahme auch des Begriffes ,Ergonomie‘ in die novellierte Betriebssicherheitsverordnung oder der Benennung ,wesentlich erhöhter körperlicher Belastungen‘ als Angebotsvorsorge in der Arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung", so Klußmann weiter. In der neuen Betriebssicherheitsverordnung wird konkret vom Arbeitgeber gefordert, dass dieser bei der Auswahl von Arbeitsmitteln und bei der Festlegung von Maßnahmen zur Verwendung von Arbeitsmitteln auch die ergonomischen Zusammenhänge zu berücksichtigen hat. Dabei ist die Verwendung der Arbeitsmittel so zu gestalten und zu organisieren, dass Belastungen und Fehlbeanspruchungen, die die Gesundheit und die Sicherheit der Beschäftigten gefährden können, vermieden oder, wenn dies nicht möglich ist, auf ein Mindestmaß reduziert werden.

Ergonomie im A+A Kongress

Dementsprechend will der A+A Kongress Trends und Entwicklungen im Ergonomiebereich aufzeigen. Erstmals wird es in diesem Jahr Key-Notes am Beginn jedes Halbtags für alle Kongressbesucher geben. Einer der Speaker wird Professor Dr. Ralph Bruder vom Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt sein. Sein Thema lautet "Menschengerechte Arbeitsgestaltung – Produktivität – Prävention" mit der zentralen These: „Ergonomie nimmt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Digitalisierung und des demografischen Wandels ein."

Übergreifend und praxisnah führt der Kongressblock "Ergonomie – von der Theorie in die Praxis" unter Federführung der Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN) in das Thema ein. Jeder Beitrag dieses Kongressblocks zeigt aus verschiedenen Blickwinkeln (KAN, Siemens AG, Robert Bosch GmbH, Continental AG) Möglichkeiten auf, wie Arbeit und Arbeitsplätze ergonomisch gestaltet werden können.

Unter der Federführung des Deutschen Netzwerks Büro (DNB) beschäftigen sich am Messe-Mittwoch ab 10.15 Uhr Experten mit der "Büroarbeit 4.0". Neben Vorträgen zur Neugestaltung der Wissensarbeit gibt es um 11.50 Uhr ein Round-Table-Gespräch "Planung und Einrichtung für die Büroarbeit 4.0". Neben Vera Schmitz (Präsidentin Bund Deutscher Innenarchitekten) und Andreas Stefan (Verwaltungs-Berufsgenossenschaft) stehen mit David Wiechmann (Kinnarps) und Burkhard Remmers (Wilkhahn) Vertreter zweier Büroeinrichtungshersteller Rede und Anwort. Ergonomische Aspekte werden aber nicht nur in den speziellen Ergonomie-Themenblöcken berücksichtigt. Zum Beispiel wird am "Tag der Sicherheitsbeauftragten" Ergonomie explizit Schwerpunktthema sein. Sicherheitsbeauftragte nehmen jetzt schon eine wichtige Rolle in der betrieblichen Sicherheitsorganisation ein und werden zukünftig noch verstärkt eingebunden und ausgebildet werden, um neue Aufgabenfelder abzudecken. Dr. Markus Bruch (RWE) etwa wird von der Qualifizierung von Sicherheitsbeauftragten zu so genannten "Ergonomie-Scouts" bei RWE berichten. Diese werden speziell dafür weitergebildet, ergonomischen Sachverstand in die jeweiligen Abteilungen zu bringen, ergonomischen Gestaltungsbedarf zu identifizieren und die Kolleginnen und Kollegen für diese Themen zu sensibilisieren.

Themenparks "Workplace Design" und "Corporate Health"

Im Rahmen der A+A-Fachmesse wird die ergonomische Arbeitsgestaltung wesentlich in Halle 10 im Themensegment „Gesundheit bei der Arbeit“ aufgegriffen. Der Ausstellungsbereich „Corporate Health“ wurde speziell für Anbieter und Organisationen aus dem Gesundheitsbereich geschaffen. Hier finden sich Anbieter aus dem Bereich Arbeitsmedizin ebenso wie die freien Gesundheitsberufe und Angebote für die Suchtprävention. Im Themenpark „Workplace Design“ werden ergonomisch optimierte Arbeitsplätze gezeigt. Die Besucher können hier verschiedene Arbeitsplatzlösungen testen und vergleichen. Auch können dynamische Sitzkonzepte mehrerer Hersteller direkt und mit Hilfe von Fachberatern verglichen und bewertet werden.

Mit in Düsseldorf dabei ist unter anderem die Dauphin HumanDesign Group, die neben den reinen Produkten auch anwendungsorientierte Lösungen für eine "ergonomisch ideale Arbeitsplatzgestaltung in Industrie und Büro" vorstellen wird. Dazu werden auf dem Messestand beispielhaft verschiedene Bereiche eines Industrieunternehmens – von einer Reinraumumgebung mit Laborarbeitsplätzen bis hin zu einem Verwaltungsbereich mit Gemeinschaftszone – aufgebaut. Beim Sitzmöbel-Spezialisten Wilkhahn konzentriert man sich auf die Vorstellung des neuen ergonomischen Bürostuhls "IN", der ein „natürliches und dynamisches Sitzerlebnis“ verspricht und erstmals auf einer großen Messe zu sehen ist.

Steh-Sitz-Arbeitsplätze stehen bei Leuwico im Mittelpunkt: Die "iMOVE-C"-Tische beispielsweise lassen sich manuell per Hand oder motorisch in der Höhe verstellen. Neu im Programm ist eine Kommunikationstheke, die als zentraler Treffpunkt für Mitarbeiter-Meetings konzipiert wurde.Für die beiden Ausstellungsbereiche "Workplace Design" und "Corporate Health" gibt es ein gemeinsames Bühnenprogramm mit praxisbezogenen Kurzvorträgen, Talkrunden, Präsentationen und Diskussionen. Darüber hinaus wird es erstmals Führungen über die A+A-Fachmesse geben, speziell ausgerichtet an den Belangen von Betriebs- und Personalräten. www.aplusa.de

Im Themenpark "Workplace Design" gibt es ein umfassendes Vortragsprogramm
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