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Berliner Start-up: "Service Partner One" startet durch

Obwohl noch kein Jahr seit der Gründung der Dienstleistungsplattform "Service Partner One" vergangen ist, ist das Berliner Start-up zumindest medial in aller Munde. Wir sprachen mit Gründer Sven Hock.

Der Bereich der Bürodienstleistung sei in Europa noch unterentwickelt, sagt Sven Hock, Gründer von "Service Partner One".
Der Bereich der Bürodienstleistung sei in Europa noch unterentwickelt, sagt Sven Hock, Gründer von "Service Partner One".
Service Partner One – Was ist das genau?

Service Partner One ist der zentrale Ansprechpartner für alle Themen rund ums Büro: Wir kümmern uns um die Reinigung, die Versorgung mit sämtlichem Verbrauchs- und Büromaterial, liefern Obst, Getränke, Kaffee und bieten von Wasserspendern und Kaffee-Vollautomaten bis zu kleineren Handwerkerarbeiten alles aus einer Hand. Getreu unserem Motto "Making Offices Happy!" sorgen wir für Hotel-Atmosphäre im Büro: Wir übernehmen alle Dienstleistungen, die es für ein glückliches Büro braucht und bündeln sie in einer einzigen Rechnung. Alles lässt sich digital steuern und jederzeit transparent nachprüfen – online per Web-Interface oder über unsere ServiceBase, ein iPad, mit dem wir unsere Kunden ausstatten. Die ServiceBase dient als zentrale Schnittstelle zwischen den beauftragten Dienstleistern und Lieferanten, den Kunden und uns. Darüber haben alle Beteiligten immer im Blick, welche Aufgabe wann von wem erledigt werden muss.

Wie kamen Sie auf die Idee?

In meinen vorigen Jobs habe ich für einige US-Unternehmen gearbeitet und war viel in jungen Firmen im Silicon Valley unterwegs. Dort ist mir der Trend aufgefallen, dass die Menschen immer mehr Zeit im Office verbringen und auch die Unternehmen zunehmend Verantwortung dafür übernehmen, es ihren Mitarbeitern an nichts mangeln zu lassen: Die Leute frühstücken morgens im Büro, mittags bietet ein hauseigener Koch für sie Lunch an, Obst, Getränke und Kaffee gibt es rund um die Uhr für alle kostenlos. Diese Art der Versorgung kennen wir in Deutschland meist nur von Großkonzernen mit ihren Kantinen, die allerdings von ganz unterschiedlicher Qualität sein können.

Für kleine und mittlere Unternehmen ist der Bereich der Bürodienstleistungen in Europa hingegen noch unterentwickelt. Das war die Beobachtung, die zur initialen Idee von „Service Partner One“ geführt hat, sämtliche Services rund ums Büro zentral und digital gesteuert anzubieten. Mit diesem Ziel habe ich mich mit meinen beiden Partnern Jonas Blauth und Nadine Capoen zusammengetan und die GmbH vor fast genau einem Jahr gegründet. Alle drei sind wir leidenschaftliche Unternehmer und wissen aus eigener Erfahrung, dass optimale Arbeitsbedingungen und volle Konzentration auf das Kerngeschäft heutzutage wichtiger sind denn je. Denn schlecht gereinigte Konferenzräume, fehlendes Druckerpapier und nicht funktionierende IT kosten nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch bares Geld.

Wo bieten Sie Ihre Dienstleistung bisher an? Und welche Verbreitung ist geplant?

Wir haben uns auf kleine und mittelständische Betriebe spezialisiert. Denn während die richtig großen Facility-Dienste Unternehmen ab 500 Mitarbeiter aufwärts bedienen, fehlte ein vergleichbar professionelles Full-Service-Angebot für den breiten Mittelstand bisher. Zu unseren Kunden zählen allerdings inzwischen auch einige große Unternehmen wie die Commerzbank. Unser guter Ruf hat sich schnell über unsere Heimatstadt Berlin hinaus verbreitet, sodass wir mittlerweile unsere Services auch in Hamburg, Köln, Frankfurt und München anbieten. In den nächsten Wochen werden wir unseren Geschäftsbereich auch international ausbauen und die ersten Kunden in London bedienen.

Welche Dienstleistungen werden am meisten nachgefragt?

Das ist individuell unterschiedlich, je nachdem, was gerade in einem Unternehmen gebraucht wird: Viele wünschen sich eine Optimierung bei der Reinigung ihrer Büroflächen, testen uns aber zunächst, indem sie uns mit einer kleineren Aufgabe betrauen, zum Beispiel mit der Lieferung eines Obstkorbs. Wenn unser Service dann gefällt, wird die Zusammenarbeit ausgebaut.

Können Sie auch Sonderwünsche erfüllen?

Das kommt immer mal wieder vor. Wir haben schon bei Umzügen geholfen, spezielle Tische für unseren Kunden Simpleshow organisiert und aufgebaut. Wir haben aber auch schon ganz besondere Catering-Wünsche erfüllt, zum Beispiel ein waschechtes Thanksgiving-Dinner für ein amerikanisches Unternehmen auf die Beine gestellt.

Müssen die Office-Managerinnen jetzt Angst haben, bald nicht mehr benötigt zu werden?

Nein, im Gegenteil, wir machen sie zum Star im Büro. Denn wir erleichtern ihr die Arbeit, sodass sie ihre Kraft produktiver fürs Unternehmenswohl einsetzen, was wiederum auch ihr selbst zu Gute kommt.

Wer steckt hinter der Plattform?

Wir sind ein erfahrenes Team aus den Bereichen Customer Care, Facility Services, Hospitality und E-Commerce, das bereits am Aufbau einiger großer Digitalfirmen wie Lieferando, Immobilienscout und Orderbird beteiligt war. Außerdem vertrauen und unterstützen uns einige namhafte Investoren aus dem In- und Ausland. In den letzten zwölf Monaten ist es uns darüber hinaus gelungen, ein exklusives Netzwerk aus starken Business-Partnern aufzubauen.

Sie haben ja keine Armada von Hunderten von Mitarbeitern. Wie finden Sie Ihre Partner und wie überprüfen Sie deren Qualität?

Hunderte zwar nicht, inzwischen haben wir aber immerhin schon über 60 Mitarbeiter. Sie haben allerdings recht, wir arbeiten vor allem mit Dienstleistern und Produktpartnern zusammen. Bei deren Auswahl gehen wir sehr sorgfältig vor. Qualität ist das allerwichtigste Kriterium, denn unsere Kunden sollen mit allen Produkten und Dienstleistungen hundertprozentig zufrieden sein. Deshalb setzen wir auf hochwertige Markenanbieter wie "Jura" für Kaffeevollautomaten oder "Brita" bei Wasserspendern.

Auch die Reinigungskräfte, die für uns arbeiten, nutzen Materialien von Vileda. Wir haben eine Menge Experten in unseren Reihen, die zuvor bei großen Reinigungskonzernen oder in Luxushotels gearbeitet haben und sich hervorragend auskennen. Sie wählen sehr umsichtig unsere Partner aus und kümmern sich um die Qualitätssicherung. Zum Beispiel besichtigen wir persönlich alle Gebäude, die gereinigt werden sollen. Außerdem bilden wir die Angestellten unserer Reinigungspartner selbst aus. Vor kurzem haben wir mit der Cleaning Academy unser eigenes Schulungsprogramm für Reinigungskräfte gestartet. Dort lernen sie nicht nur alles zu den richtigen Reinigungstechniken, sondern auch zu so wichtigen Themen wie Arbeitsrecht und -sicherheit.

In den Seminaren schulen wir sie ebenfalls zum Umgang mit der ServiceBase. Denn das iPad dient auch den Reinigungskräften zur Selbstkontrolle, dort ist das Leistungsverzeichnis hinterlegt, in dem sie überprüfen können, welche Aufgaben sie erledigen müssen und besonders wichtige Punkte in einer Checkliste abhaken. Umgekehrt können darüber auch die Kunden wiederum überprüfen, ob alles erledigt wurde und die Qualität direkt bewerten.

Geht das alles wirklich online?

Nicht nur, aber zunehmend. Natürlich steht es unseren Kunden frei, ob sie uns lieber online kontaktieren oder mit uns telefonieren möchten. Den Bereich, in dem Kunden einzelne Produkte und Dienstleistungen online ad hoc buchen können, bauen wir derzeit mit Hochdruck aus.

Worin liegt der größte Vorteil für Ihre Kunden?

Die Kunden profitieren davon, dass sie jederzeit die volle Kostenkontrolle und transparente Einsicht in alle gebuchten Leistungen haben. Sie müssen nicht erst auf das Ende des Monats warten, um dann alle Rechnungen zusammenzusuchen und einzeln zu bezahlen. Dadurch, dass wir günstige Rahmenverträge mit unseren Partnern schließen, können wir außerdem bessere Preise für die gleiche Qualität anbieten. Wir gewährleisten unseren Kunden eine volle Zufriedenheitsgarantie und stehen dafür ein, dass sie sich jederzeit auf die gebuchte Leistung verlassen können.

Können Sie uns einige Referenzen nennen?

Zu unseren Kunden zählen neben großen Konzernen wie der Commerzbank, Siemens und Ergo Versicherungen zahlreiche junge Unternehmen wie Schutzklick und OptioPay oder aber auch ganz neue Startups in der Frühphase, die von dem Existenzförderprogramm techstars Metro unterstützt werden bis hin zu weltbekannten Digitalunternehmen wie Twitter oder Spotify.

www.servicepartnerone.de 

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