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Nur 43 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über Notfallmanagement das festlegt, was bei einem Cyberangriff zu tun ist. Foto: Thinkstock/iStock/scyther5
Nur 43 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über Notfallmanagement das festlegt, was bei einem Cyberangriff zu tun ist. Foto: Thinkstock/iStock/scyther5

Notfallplan Fehlanzeige: Unternehmen sind nicht ausreichend auf Cyberangiffe vorbereitet

Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom sind die wenigsten Unternehmen gegen Fälle von Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl gewappnet.

Für die Studie, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat, wurden 1069 Führungskräfte interviewt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Wirtschaftsschutz verantwortlich sind. Dazu zählen Geschäftsführer sowie Führungskräfte aus den Bereichen Unternehmenssicherheit, IT-Sicherheit, Risikomanagement und Finanzen.

Wenn die Sicherheitssysteme einen Hackerangriff melden oder die IT-Systeme von außen lahmgelegt werden, gibt es gerade einmal in vier von zehn Unternehmen (43 Prozent) ein Notfallmanagement das festlegt, was zu tun ist. Dabei sind selbst die Betreiber sogenannter kritischer Infrastrukturen (KRITIS) wie etwa Energieversorger oder Finanzdienstleister kaum besser vorbereitet als die übrigen Branchen. So verfügen 53 Prozent der KRITIS-Unternehmen über einen Notfallplan, bei den Nicht-KRITIS-Unternehmen sind es 41 Prozent.

Unter den großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern verfügen rund zwei Drittel (68 Prozent) über ein Notfallmanagement, bei Mittelständlern mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es 61 Prozent und bei den kleineren Unternehmen mit 10 bis 99 Mitarbeitern haben sich sogar nur 40 Prozent vorbereitet. "Die Verantwortlichen in den Unternehmen sollten erkennen, dass die Gefahr digitaler Angriffe real ist. Wer darauf verzichtet, einen entsprechenden Notfallplan zu erstellen und kein Notfallmanagement etabliert, der gefährdet die Sicherheit des eigenen Unternehmens, seiner Mitarbeiter, Partner und Kunden", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Ein betriebliches Notfallmanagement legt in schriftlicher Form Sofortmaßnahmen fest, die erfolgen müssen wenn etwa die Produktion aufgrund digitaler Angriffe lahmgelegt wird, wichtige Webseiten wie Online-Dienste oder Online-Shops nicht erreichbar sind oder aber sensible Unternehmensdaten abfließen. Ziel ist es, den jeweiligen Cyberangriff möglichst rasch zu unterbinden, die Integrität der Daten zu schützen und die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens wieder herzustellen.

Die Maßnahmen für die Erarbeitung eines Notfallmanagements können dabei vom Erstellen einer Kontaktliste mit den wichtigsten Ansprechpartnern bis hin zu mehrtägigen Übungen reichen, bei denen verschiedene Szenarien durchgespielt werden. Das Notfallmanagement sollte auch festlegen, in welchen Fällen externe Dienstleister hinzugezogen werden, wann staatliche Stellen eingeschaltet oder wie Mitarbeiter oder auch die Öffentlichkeit von dem Vorfall informiert werden können. "Unternehmen, die ein Notfallmanagement etablieren, können im Krisenfall schneller reagieren und machen weniger Fehler", sagt Berg.

Informationen zum Notfallmanagement bei IT-Angriffen finden sich beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik oder bei Deutschland sicher im Netz.

www.bitkom.org 

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