Milliardenverluste durch E-Müll
- 26.04.2013
- News
„Der Konzentrationsverlust durch Ablenkungssucht hat mittlerweile eine Schwelle erreicht, in der er die Vorteile der elektronischen Kommunikation zu überwiegen beginnt“, warnt eco-Geschäftsführer Harald A. Summa. Der Produktivitätsverlust durch ständige digitale Störungen an einem durchschnittlichen Büroarbeitsplatz wurde auf dem Kongress mit über 12 000 Euro jährlich beziffert.
„Die Unternehmen sind gefordert, neue betriebliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich die digitale Kommunikation nicht vom Segen zum Fluch entwickelt“, sagt eco Chef Summa. Viele Konzerne hätten die Gefahr bereits erkannt und steuerten dagegen, beispielsweise mit Regeln wie „keine E-Mails nach Feierabend“. Aber auch die mittelständische Wirtschaft sollte beginnen, mit pragmatischen Regeln der Überinformation der Mitarbeiter einen Riegel vorzuschieben. „Die Firmen müssen Verantwortung für ihren E-Müll übernehmen, um dem Konzentrationsverlust und letztlich dem drohenden Burn-out ihrer Angestellten vorzubeugen“, fordert Harald A. Summa.
Mit dem Kampf gegen die digitale „Zuvielisation“ helfen die Unternehmen ihren Mitarbeitern zugleich, die Work-Life-Balance zu verbessern und positionieren sich damit als attraktiver Arbeitgeber, hieß es auf dem eco Jahreskongress 2013. Schon heute kämen in jeder dritten Scheidungsklage die Worte Smartphone und Facebook vor, hieß es in Köln. Erstaunen löste auf dem Internetkongress die Modellrechnung aus, wonach ein 75-Jähriger rechnerisch rund acht Monate seines Lebens allein mit dem Sichten und Löschen von E-Mails zugebracht hat. Das ist allerdings noch wenig im Vergleich zu den sechs Lebensjahren, die er sich – zumindest rechnerisch – in sozialen Netzwerken wie Facebook aufgehalten hat. Zum Vergleich: 23 Jahre seines Lebens hat der 75-Jährige verschlafen, auf 14 Tage summieren sich die Küsse, die er den Menschen geschenkt hat, die er liebt, wurde auf dem eco-Kongress vorgerechnet.