DAK: Dauerstress setzt Seele unter Druck
- 23.03.2011
- News
Mindestens jeder Sechste leidet immer wieder unter Stimmungsschwankungen mit Angst und Lustlosigkeit und fühlt sich oft hilflos. „Offenbar können viele junge Menschen den steigenden Druck und Stress im Beruf und Privatleben nicht gut kompensieren“, sagt Diplom-Psychologe Frank Meiners von der DAK. Die aktuelle DAK-Umfrage unter rund 3000 jungen Erwerbstätigen bis 29 Jahre zeigt, wie sehr die Anforderungen im Job den Berufsanfängern zu schaffen machen. Demnach empfindet etwa jeder Fünfte seinen Arbeitsalltag als sehr stressig. Jeder Vierte leidet unter dem Arbeits- und Zeitdruck. Vielen schlägt der Konkurrenzkampf unter den Kollegen aufs Gemüt.
Auch Mobbing verschlechtert das Arbeitsklima: Junge Beschäftigte und Auszubildende werden deutlich öfter gemobbt als ihre älteren Kollegen. Häufig begleiten Angst, Stress und Ärger so sehr die tägliche Arbeit, dass laut DAK-Umfrage jeder Siebte unter 30 Jahren deshalb schon mindestens einmal das Handtuch geworfen hat. Auch Über- und Unterforderung sorgen für Unzufriedenheit: Sechs Prozent der Befragten können fachlich einfach nicht Schritt halten. Hingegen meinen 60 Prozent, sie könnten mehr leisten, als von ihnen verlangt würde.
„Es will gelernt sein, mit Konflikten am Arbeitsplatz richtig umzugehen“, sagt Diplom-Psychologe Meiners. Fast jeder Vierte tut sich schwer damit, seine Probleme bei Ausbildern und Vorgesetzten anzusprechen. Jeder Fünfte meint, es sei besser, die Klappe zu halten und nicht negativ aufzufallen. „Hier sind sozialkompetente Ausbilder und Vorgesetzte gefragt, die den Berufsstart ihrer Mitarbeiter positiv begleiten und für ein konstruktives Betriebsklima sorgen.“
Endlose Müdigkeit, permanente Motivationslosigkeit und Versagensängste – so kann sich ein Burnout-Syndrom ankündigen. Auch Berufsanfänger können mit ihrem überschwänglichen Engagement und Karrieredrang ein Burnout erleiden. Besonders hoch ist die Gefahr in sozialen Berufen, wie im Gesundheitswesen.