BME: Top-Kennzahlen im Einkauf 2012
- 16.07.2012
- News
Dies bestätigen die Effektivitätskennzahlen wie z.B. Einkaufsvolumen über langfristige Verträge, Liefertermintreue oder Maverick-Buying-Quote, welche seit 2007 nahezu unverändert geblieben sind.
Die sogenannten Best-in-Class-Unternehmen zeichnen sich durch verschiedene Faktoren aus. Während im Durchschnitt nur jede zweite Bestellung manuell generiert wird, nehmen diese Unternehmen nur jeden dritten Vorgang „in die Hand“. Dadurch konnten sie ihre Kosten in den vergangenen Jahren um 30 bis 50 Prozent senken. Über 90 Prozent der Best-in-Class-Unternehmen führen regelmäßig Lieferantenbewertungen durch, auch die Liefertermintreue und Reklamationsquote sind um 10 bis 20 Prozent besser als der Durchschnitt. Durch eine frühzeitige Einbindung des Einkaufs in den Beschaffungsprozess lassen sich trotz eines erhöhten Aufwandes und höherer Kosten seitens des Einkaufs fast doppelt so hohe Einsparpotenziale realisieren. Gut zwei Drittel der Best-in-Class-Unternehmen nehmen regelmäßig an der Erhebung teil. In vergangenen Jahren konnten sie sich einen deutlichen Vorsprung verschaffen: die Schere zwischen diesen Unternehmen und dem Durchschnitt ist deutlich auseinandergegangen.
Zu den in der BME-Umfrage insgesamt erhobenen 25 Kennzahlen zählen unter anderem:
Einkaufsvolumen in Prozent zum Umsatz
Seit Beginn der Erhebung in 2007 bleibt dieser Wert stabil und liegt bei zirka 45 Prozent. Zudem steht diese Kennzahl auch in einem engen Zusammenhang mit der hierarchischen Einordnung des Einkaufs im jeweiligen Unternehmen.
Einkaufskosten in Prozent vom Einkaufsvolumen
Diese Kennzahl spiegelt die Effizienz der Prozesse in der Beschaffung und die damit verbundenen Kosten wider. Hier haben viele Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht, insgesamt sank dieser Wert in den letzten fünf Jahren um zirka 15 Prozent, wobei 2011 diese Kennzahl mit 1,42 Prozent sehr stabil geblieben ist. Neben der Kennzahl „Kosten je Bestellvorgang“ stellt diese die Führungskennzahl des BME dar, was die Effizienz der Einkaufsprozesse angeht.
Kosten je Bestellvorgang
Diese Kennzahl findet sich in vielen Kennzahlensystemen der Unternehmen wieder. Über mehrere Perioden betrachtet ist sie ein wichtiger Indikator zur Effizienzmessung von neu eingeführten Prozessen. Dieser Wert reduzierte sich in der aktuellen Berichtsperiode um weitere zehn Euro, was zirka zehn Prozent entspricht, und liegt aktuell durchschnittlich bei knapp 100 Euro.
Durch den Einkauf verhandeltes Einkaufsvolumen
Diese Kennzahl ist seit Beginn der Erhebung in 2007 weiterhin sehr stabil und pendelt zwischen 85 und 90 Prozent ohne einen deutlichen Aufwärtstrend. Dies scheint aktuell eine Obergrenze für die Einkaufsaktivitäten zu sein.
Verbessert hat sich die Abrufquote aus Rahmenverträgen und Katalogen, welche von 45 Prozent im Vorjahr aktuell auf 48 Prozent gestiegen ist. Allerdings ist 2011 die Schwankungsbreite deutlich größer ausgefallen: Während zirka zehn Prozent aller Teilnehmer Rahmenverträge und Kataloge kaum nutzen, rufen die „Spitzenreiter“ bis zu 80 Prozent ihres Beschaffungsvolumens über diese Verfahren ab. Allgemein gesehen hat sich jedoch die Prognose aus dem vergangenen Jahr bestätigt: 2011 wurde fast jede zweite Bestellung nicht mehr „manuell“ generiert.