AOK-Studie: Stress legt Arbeit lahm
- 15.07.2010
- News
Psychisch bedingte Erkrankungen sorgen für die längsten Fehlzeiten in der Arbeitswelt. „Bei einer Atemwegserkrankung fehlt ein Beschäftigter im Schnitt 6,5 Tage, bei einer psychischen Erkrankung sind es fast 23 Tage“, so Helmut Schröder, Mitherausgeber der Studie und stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts AOK. Psychische Erkrankungen sind die häufigste Ursache für Frühverrentungen. 2007 begründete jeder Dritte seinen vorzeitigen Ausstieg aus dem Beruf mit Depressionen oder anderen seelischen Störungen. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamts entstand durch die neue Volkskrankheit im Jahr 2006 ein Schaden von 26,7 Milliarden Euro.
Den Daten der aktuellen AOK-Studie zufolge liegen die seelischen Störungen inzwischen an vierter Stelle der Ursachen für eine Erkrankung Berufstätiger. Insgesamt waren sie im vergangenen Jahr Ursache für 8,6 Prozent der ausgefallenen Arbeitstage der AOK-Mitglieder. Im Vorjahr betrug der Wert noch 8,3 Prozent. Krankheitsgrund Nummer eins bleiben mit großem Abstand Leiden an Muskulatur und Skelett. Sie sind für ein Viertel aller Erkrankungen verantwortlich. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Rückenbeschwerden. Die Forscher werteten für die Studie Krankheitsdaten von 9,7 Millionen erwerbstätigen AOK-Mitgliedern aus.