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EMI: Beschäftigungszahlen wachsen weiter

Dank Produktions- und Auftragszuwächsen ist die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie im Dezember 2010 deutlich gestiegen. Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) legte binnen Monatsfrist nochmals 2,6 Zähler auf saisonbereinigt 60,7 Punkte zu und signalisierte damit, dass die Geschäfte so gut gelaufen sind wie seit Juli vergangenen Jahres nicht mehr.

Das 15. Wachstum in Folge fiel erheblich stärker aus als im langjährigen Mittel (52,1). „Alle wichtigen Konjunktur-Indikatoren weisen nach oben. Deshalb blicken wir mit großem Optimismus ins neue Jahr“, kommentierte Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), die aktuelle EMI-Statistik. Für Unsicherheit sorgen seiner Ansicht nach allerdings „die weiter volatile Entwicklung an den Rohstoffbörsen sowie die anhaltende Unsicherheit auf den Finanz- und Devisenmärkten“.

„Aufgrund der weltweiten starken Nachfrage nach deutschen Industrieprodukten erreicht der Beschäftigungsaufbau Rekordwerte. Die Ausgangslage für das Jahr 2011 ist somit ausgezeichnet“, sagte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), nach einer ersten Bewertung der jüngsten EMI-Zahlen. Als Belastungsfaktor schwebe allerdings weiterhin der Anstieg der Einkaufspreise über dem Sektor. „Die zum EMI befragten Unternehmen vermelden jedoch, dass sie diese zunehmend weitergeben. Entsprechend könnte der Preisanstieg der Industriegüter auf die Margen der Abnehmerbranchen drücken“, so Traud abschließend.

Die Branchenakteure fuhren ihre Produktion im Berichtsmonat deutlich stärker hoch als in den zurückliegenden vier Monaten. Damit hält das Produktionswachstum seit eineinhalb Jahren an. Der entsprechende Teilindex Leistung schnellte von 58,7 im November auf zuletzt 62,2 nach oben. Hauptursache dafür war die anziehende Nachfrage nach deutschen Industrieerzeugnissen. Das zuversichtliche Geschäftsklima in den Absatzmärkten manifestierte sich bei Global Playern und KMU in einem deutlich höheren Auftragsplus (62,7) als im November (58,8). Die Beschäftigung legte den 9. Monat in Folge und mit neuer Rekordrate zu (57,1 nach 55,8 im November). Das bisherige Allzeithoch des Jobindexes von März 2008 wurde damit übertroffen. Ausschlaggebend für den rasanten Stellenaufbau waren neben den gut gefüllten Auftragsbüchern auch die optimistischen Konjunkturaussichten. Überdies rechnen die Branchenakteure in den nächsten Monaten mit höheren Produktionsanforderungen und weiteten deshalb vorsorglich ihre Kapazitäten aus. Dass die Firmen unter erheblichem Kapazitätsdruck leiden, war auch daran zu erkennen, dass die Auftragsbestände (61,4) wieder stärker zunahmen als in den zurückliegenden vier Monaten.

Die Einkaufsmenge wurde im Dezember mit 62,2 erheblich stärker gesteigert als im Vormonat (58,9). Folglich wiesen auch die Vormateriallager eine solide Zunahme aus (52,6). Wegen Verknappungen von Vormaterialien und Rohstoffen sowie Kapazitätsengpässen auf Lieferantenseite verlängerten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten im Dezember ein weiteres Mal in ganz erheblichem Ausmaß (35,6).

Der Anstieg der Einkaufspreise beschleunigte sich im Dezember (74,2) drastisch und fiel so stark aus wie zuletzt im Juli 2008. Verteuert haben sich binnen Monatsfrist vor allem Chemikalien, Kupfer, Kunststoffe und Stahl. Die Unternehmen reagierten darauf mit der kräftigsten Anhebung der Verkaufspreise (56,9) seit September 2008.

Der „Markit/BME-Einkaufsmanager-Index“ (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in Deutschland.

www.bme.de

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