Compliance-Fallen im Einkauf
- 08.11.2011
- News
Dies ergab eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Kerkhoff Consulting und der auf Compliance-Fälle spezialisierten Kanzlei Kerkhoff Legal ergeben. „Kein Bereich im Unternehmen hat so viel mit Korruption, unkonformen sozialen Standards und Betrugsversuchen zu tun – vor allem auf internationalem Parkett“, sagt Gerd Kerkhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung von Kerkhoff Consulting. „Umso verwunderlicher erscheint es, dass nur eine Minderheit der deutschen Unternehmen einen Kodex erstellt hat, der auch seine Lieferanten auf Regelbefolgung festlegt.“ Bei Unternehmen mit einem Umsatz unter 250 Millionen Euro sind es nach der Allensbach-Untersuchung sogar nur 31 Prozent, die einen solchen Kodex erstellt haben.
Selbst bei den Unternehmen, die einen Lieferantenkodex eingeführt haben, wird dieser nicht in all seinen Möglichkeiten genutzt. So hat nicht einmal ein Drittel der Unternehmen den Kodex in die eigenen AGB integriert. 67 Prozent der Unternehmen lassen ihre Lieferanten den Kodex gegenzeichnen. Immerhin: 86 Prozent der Unternehmen mit Lieferantenkodex kontrollieren nach eigener Angabe, ob die Regeln des Kodex auch befolgt werden. Dazu bedient sich aber nur ein Drittel auch externer Hilfe, um eine neutrale Betrachtung zu erhalten.
Während ein Lieferantenkodex gegen äußere Risiken absichert, hilft ein Compliance-Management-System , intern keine rechtlichen Fehler zu begehen. Schnell könne aus einem informellen Gespräch unter Einkäufer-Kollegen ein kartellrechtlicher Verstoß werden, sagt Gerd Kerkhoff. Dennoch: Über die Hälfte der Firmen findet, dass die Einführung eines Compliance-Management-Systems mit zu viel Aufwand und Kosten verbunden ist.
Das Buch von Gerd Kerkhoff „Aktenzeichen Einkauf – Mit Compliance Haftungsrisiken für Unternehmen und Management minimieren“ erläutert anhand konkreter Beispiele Compliance-Fallen und gibt Tipps, wie Unternehmen diesen entgegentreten können.