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Alles in trockenen Tüchern

Rund 100 000 Tonnen Papierhandtücher, Wischtücher und Toilettenpapiere stellt der Hygienepapierspezialist Tork (SCA) pro Jahr in seinem Werk in Mainz-Kostheim her. Auf Nachhaltigkeit legt man im Unternehmen großen Wert.

Das Tork-Werk in Mainz-Kostheim: Hier werden jährlich rund 100 000 Tonnen Papierhandtücher, Wischtücher und andere Hygienepapiere hergestellt.
Das Tork-Werk in Mainz-Kostheim: Hier werden jährlich rund 100 000 Tonnen Papierhandtücher, Wischtücher und andere Hygienepapiere hergestellt.

„Das Handeln von heute ist Grundlage für den Erfolg von morgen“, heißt dann auch einer der Unternehmensgrundsätze des schwedischen SCA-Konzerns, dessen Marke Tork mit seinen verschiedenen Hygienepapieren ein wichtiges Standbein des nach eigenen Angaben drittgrößten Tissue-Herstellers der Welt ist. Der Name der Marke ist dabei übrigens keineswegs zufällig gewählt. Tork erinnert an das schwedische Wort für „abtrocknen“.

Martina Eisenbeis, Manager Public Affairs Environment, stellte die Umweltbilanz des Unternehmens vor.
Martina Eisenbeis, Manager Public Affairs Environment, stellte die Umweltbilanz des Unternehmens vor.

„Das Thema Nachhaltigkeit hat im SCA-Konzern schon lange einen besonderen Stellenwert“, erklärte Martina Eisenbeis, Manager Public Affairs Environment, bei einer Werksbesichtigung in Mainz-Kostheim. Ob Sozialprogramme in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die Einführung von Naturschutzrichtlinien, die FSC-Zertifizierung der konzerneigenen Wälder oder das Formulieren von verschiedenen Umweltzielen – regelmäßig würden neue Programme entwickelt und neue Ziele gesetzt. „So hatten wir uns als Ziele bis 2010 gesetzt, den Frischwasserverbrauch konzernweit um 15 Prozent und den Anteil organischer Substanzen im Abwasser um 30 Prozent zu reduzieren“, erläuterte Eisenbeis, „bei den Abwässern haben wir eine Reduktion um zwölf Prozent geschafft und beim Abwasser haben wir mit 35 Prozent unser Ziel sogar übererfüllt.“ Derzeit arbeitet man an der Formulierung neuer Umweltziele.

Auch Betriebsrat Klaus Huth begleitete die Besucher durchs Werk.
Auch Betriebsrat Klaus Huth begleitete die Besucher durchs Werk.

Zu der oben angesprochenen Reduzierung beigetragen haben beispielsweise auch die erst 2008 neu gebaute Abwasserreinigungsanlage und die Modernisierung der Altpapieraufbereitung im Werk in Mainz-Kostheim. Letzteres ist insbesondere für dieses Werk ein wichtiger Punkt, denn: „Kostheim ist ein Altpapier-Standort“, wie es Ulrich Beltz, Geschäftsführer und Werksleiter, kurz zusammenfasst. Seine rund 500 Mitarbeiter produzieren im Fünf-Schicht-System überwiegend Falthandtücher, Rollenhandtücher und Putzrollen in unterschiedlichen Qualitäten, die in 84 Länder exportiert werden. Der größte Teil der Produktion bleibt aber in Deutschland: Rund 38 Prozent der in Mainz produzierten Papiere werden an gewerbliche Kunden hierzulande verkauft.

Rundgang unter kundiger Leitung: Werksleiter und Geschäftsführer Ulrich Beltz führte die Pressegäste durchs SCA-Werk in Mainz-Kostheim.
Rundgang unter kundiger Leitung: Werksleiter und Geschäftsführer Ulrich Beltz führte die Pressegäste durchs SCA-Werk in Mainz-Kostheim.

Die Papierproduktion in Mainz-Kostheim hat schon eine lange Tradition: Das Werk wurde 1885 gegründet, seit 1950 ist man dort auf die Herstellung von Hygienepapieren aus Krepppapier spezialisiert. Unter dem Markennamen „Apura“ wurden die grünen Papierhandtücher ein Verkaufserfolg, nicht zuletzt durch die Erfindung des Handtuchspenders durch die Apura. Nach einer Umfirmierung erfolgte 1995 die Übernahme durch den SCA-Konzern (u.a. auch „Tempo“, „Danke“ und „Tena“), der das Werk zu seinem größten europäischen Standort für das sogenannte „Away-from-home“-Geschäft ausbaute. „Seitdem gab es im Grunde eine Investition nach der anderen“, wie auch Betriebsrat Klaus Huth bestätigte. Nach der Kläranlage, der Modernisierung des eigenen Kraftwerks sowie der Renaturierung eines durch das Werksgelände fließenden Baches soll in den kommenden Jahren für 115 Millionen Euro eine neue Papiermaschine aufgebaut werden. Neben einer umweltschonenderen Produktion und einer höheren Qualität sollen sich mit der „PM5“ dann auch bessere Papierqualitäten erreichen lassen.

Doch schon jetzt ist der Output des Werks beeindruckend: Von der Aufbereitung des sortiert angelieferten Altpapiers bis hin zur Faltung, Verpackung und Konfektionierung der Tücher und Putzrollen reichen die Abläufe im Werk. Gabelstapler jonglieren mit den bis zu drei Tonnen schweren Rollen Rohpapier, Mitarbeiter spannen sie in die Falz und Schneidemaschinen ein. Über ein ausgeklügeltes Netz an Schienen

werden die einzelnen Einheiten schließlich gebündelt, verpackt und in ein Hochregallager einsortiert. 120 LKW und neun Eisenbahnwaggons sind nötig, um die Tagesproduktion abzutransportieren. Die Maschinen laufen größtenteils vollautomatisch. Auch die große Papiermaschine 4, die circa 180 Tonnen Tissuepapiere pro Tag, das macht pro Minute 1600 bis 1800 Meter, produziert, wird im Normalfall nur von zwei bis drei Mitarbeitern überwacht.

Großen Wert legt man auch auf Themen wie eine familienbewusste Personalpolitik und Arbeitssicherheit. So wird im Werk in Kostheim die Zahl der Arbeitstage ohne meldepflichtigen Arbeitsunfall auf einer großen Tafel gut sichtbar angeschlagen. In der Gesamtheit sind die verschiedenen Maßnahmen noch keine Selbstverständlichkeit. So wurde der SCA-Konzern unlängst vom Etisphere Institute zum vierten Mal in Folge zu einem der weltweit ethischsten Unternehmen gekürt.

www.tork.de

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