C.ebra
Der Report des Kloepfel-Magazins zum Thema Gehaltsunterschiede weist nicht nur länderbezogene Unterschiede auf, sondern befasst sich ebenfalls mit Auswirkungen der Ukrainekrise gestellt und ob es wegen der Inflation Gehaltsanpassungen gab. (Bild: Nattanan
Der Report Gehaltsunterschiede weist nicht nur länderbezogene Unterschiede auf, sondern befasst sich auch mit Auswirkungen der Ukrainekrise und ob es wegen der Inflation Gehaltsanpassungen gab. (Bild: Nattanan Kanchanaprat/Pixabay)

Kloepfel Gehaltsreport 2023: Verdienen Sie, was Sie verdienen?

Seit 2013 befragt die Kloepfel Group jährlich Einkaufsabteilungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihren Gehältern. Dieses Jahr haben rund 1500 Angestellte und Führungskräfte aus Deutschland teilgenommen. Der Report deckt Gehaltsunterschiede und die dafür verantwortlichen Faktoren auf. Dabei werden nicht nur länderbezogene Unterschiede, sondern neben vielen weiteren Merkmalen auch Branchendifferenzen aufgezeigt.

Durchschnittsgehalt nach Position CPOs (Chief Procurement Officer): CPOs verdienen mit durchschnittlich 152.629 Euro pro Jahr generell am meisten. CPOs gehören oft dem Vorstand von Großunternehmen an und werden bei strategisch wichtigen Grundsatzentscheidungen involviert, um den Einkauf strategisch in die Zukunft zu führen. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehören meist auch Logistik / Lager und weitere Abteilungen.

Einkaufsleiter: Die Chefs einer Einkaufsabteilung finden im Schnitt 108.641 Euro pro Jahr auf ihrer Lohnabrechnung. Sie sind die direkten fachlichen und disziplinären Vorgesetzten der Mitarbeitenden in den Einkaufsabteilungen. Lead Buyer oder auch Commodity Manager: Erhalten im Durchschnitt 93.617 Euro.

Lead Buyer / Commodity Manager sind in Konzernen mit mehreren Standorten die Haupteinkäufer für alle Standorte. Auch im Mittelstand gibt es diesen Aufgabenbereich, stets mit der Hauptverantwortung für eine Warengruppe und alle zugehörigen Lieferanten.

Supply Chain Manager: Sie verdienen durchschnittlich 99.273 Euro pro Jahr. Supply Chain Manager kümmern sich über den Einkauf hinaus um weitere Beschaffungsthemen entlang der weltweiten Lieferketten (z.B. Qualitätssicherung, Lagerhaltung, Risikomanagement).

Projekteinkäufer: Sie bekommen im Schnitt 81.972 Euro. Sie beschaffen alles für bestimmte Projekte, wie z.B. für den Aufbau eines neuen Werkes. Meist sind diese der Entwicklungsabteilung zugewiesen, um dort alle einkäuferischen Aufgaben in einem Entwicklungsprojekt abzuwickeln.

Strategische Einkäufer: Sie verdienen durchschnittlich 77.140 Euro im Jahr. Ihre Aufgabe ist es u.a., Konzepte zur langfristigen Optimierung von Beschaffungsprozessen zu erarbeiten und sie verantworten die Strategie in einer oder mehreren Warengruppen.

Operative Einkäufer: Mit durchschnittlich 56.781 Euro bekommen sie am wenigsten. Sie stellen sicher, dass die Fertigung mit Produkten versorgt wird, und kümmern sich auch oft um Rechnungsprüfung bis hin zu Reklamationen.

Durchschnittsgehälter variieren nach Branchen

Die durchschnittlichen Einkäufergehälter variieren in verschiedenen Branchen erheblich. In den Branchen Sonderfahrzeugbau, Dienstleistungen und Handel sind die Einkäufergehälter durchschnittlich am höchsten.

Große Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen Noch deutlicher als im letzten Jahr ist der Einfluss des Geschlechts auf das Gehalt erkennbar. Diesmal gibt es auch keine Position, in der Frauen mehr verdienen als Männer. Bei Männern ist auch die Regel ausgeprägt, dass in der nächsthöheren Position mehr verdient wird. Bei Frauen ist dies nicht immer so.

Weiterhin Unterschiede zwischen Ost und West Es bestehen nach wie vor Differenzen in den Gehaltsstrukturen zwischen dem Westen und Osten Deutschlands. Die Durchschnittsgehälter in den östlichen Bundesländern sind im Allgemeinen niedriger als in den westlichen Regionen.

Mehr Gehalt im indirekten Einkauf Ein weiteres Mal zeigt sich, dass Mitarbeiter im indirekten Einkauf mehr verdienen können als im direkten Einkauf. In diesem Jahr gilt das sogar für alle Positionen. Einzige Ausnahme bilden CPO, die für beide Einkaufsbereiche zuständig sind und deutlich mehr verdienen als ihre Kollegen.

Gehalt nach gemessenem Erfolg Wenn Unternehmen ihre Fach- und Führungskräfte basierend auf ihren Leistungen bewerten, können diese ein höheres Gehalt erwarten. Dies erfordert jedoch ein effektives Controlling, das sinnvoll auf die Unternehmensstrategie abgestimmt ist. Dadurch wird auch eine solide Basis für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen gelegt.

Weiterbildung lohnt sich Thanh Duy Tran, Country Manager Kloepfel Consulting Deutschland, hält fest: "Die Daten zeigen, dass Einkäufer, die eine berufliche Fortbildung durchlaufen haben, in der Regel höhere Gehälter erhalten. Dies unterstreicht die Relevanz von lebenslangem Lernen und beruflicher Weiterentwicklung. Einkaufsprofis stehen vor der Aufgabe, sich kontinuierlich fortzubilden, um ihre Qualifikationen zu verbessern und dadurch ihre Verdienstmöglichkeiten zu steigern."

Viele spüren die Auswirkungen der Ukrainekrise Insgesamt gaben 86 Prozent der Teilnehmer an, dass ihr Unternehmen von der Ukrainekrise betroffen sei. Marc Kloepfel, CEO Kloepfel Group, erklärt: "Die Ukrainekrise hat spürbare Auswirkungen auf die Wirtschaft. Unternehmen sind gezwungen, auf veränderte Lieferketten und erhöhte Kosten zu reagieren. Das erfordert entsprechend qualifiziertes Personal in den Einkaufsabteilungen und die Entwicklung flexibler Beschaffungsstrategien, um Lieferkettenstabilität zu gewährleisten und gleichzeitig Kosten unter Kontrolle zu behalten."

Hohe Inflation wird nicht automatisch ausgeglichen Bei 49 Prozent der Befragten wurde das Gehalt aufgrund der Inflation angepasst. Innerhalb der einzelnen Positionen ist die Verteilung unterschiedlich. So bekamen 65 Prozent der Lead Buyer / Commodity Manager eine entsprechende Gehaltsanpassung. Bei den operativen Einkäufern, den Einkaufsleitern und den CPO sind es dagegen jeweils weniger als die Hälfte.

Fazit Alexander Hornikel, Country Manager Deutschland von Kloepfel Consulting, sagt zu den Ergebnissen des Einkäufer-Gehaltsreports 2023: "Die beobachteten Gehaltsentwicklungen und -bänder im Report untermauern die wachsende Relevanz des Einkaufs im Mittelstand. Es ist erfreulich festzustellen, dass dessen strategische Bedeutung in den Gehaltsstrukturen reflektiert wird."

www.kloepfel-consulting.com

 

 

Verwandte Themen
„Daten und Fakten 2023“: BeschA verzeichnet historisch höchstes Auftragsvolumen. (Grafik: Screenshot aus Broschüre „Daten und Fakten“.)
Auftragsvolumen des Beschaffungsamtes des BMI hat sich 2023 verdoppelt weiter
Rechercheplattform strategischebeschaffung.NRW gestartet weiter
(v.l.n.r.) Marc Kloepfel und Efe Duran Sariakya Gründer von Kloepfel Consulting (Bild: Kloepfel Group)
Kloepfel Group im neunten Jahr in Folge als „Beste Berater“ ausgezeichnet weiter
Expense Reduction Analysts wird von nun an zur Era Group. (Bild: Era Group)
Aus Expense Reduction Analysts wird die ERA Group weiter
Die neue Funktion “Kleine und mittlere Unternehmen bevorzugen” macht die zahlreichen kleinen Unternehmen, die auf Amazon Business verkaufen, für große Unternehmen, Behörden und das Gesundheitswesen besser auffindbar. (Bild: Screenshot business.amazon.de /
Amazon Business hilft Großkunden bei KMUs einzukaufen weiter
Die Integration der carbmee EIS-Lösung in Jaggaer One ermöglicht es den Anwendenden die CO2-Hotspots ihrer Wertschöpfungsketten einzusehen. (Bild: carbmee)
Jaggaer erweitert Source-to-Pay-Suite um Carbon Management-Lösung weiter