Mehr als Beamer oder Board
- 20.12.2011
- Specials
Auch in diesem Jahr stehen bei der Integrated Systems Europe wieder die Trends rund um die Präsentationstechnik im Fokus. Bei der Wahl eines Anbieters sollten Einkäufer auf weit mehr achten als auf innovative Features und technische Details.
Mit der Integrated Systems Europe (ISE) in Amsterdam steht vom 31. Januar bis zum 2. Februar wieder Europas größte Fachmesse für Präsentationstechnik auf der Agenda. Seit 2004 bringt die Trendshow Hersteller, Anbieter und Anwender zusammen. Im vergangenen Jahr zeigten rund 715 Aussteller die Trends rund um Projektoren, interaktive Boards, Mediensteuerung und Digital Signage.
Auch in diesem Jahr warten wieder zahlreiche Hersteller mit Innovationen auf. Neben der LED-Technologie oder Kurzdistanz spielt bei den Projektoren zunehmend das Thema 3D eine Rolle. Zahlreiche Hersteller haben hier unlängst neue Geräte-Serien auf den Markt gebracht. Und auch in puncto Boards und Displays wird es einige Neuheiten geben.
Bei digitalen Präsentationsmedien beobachte man im Wesentlichen zwei Trends, sagt Stefan Koritke, Director Marketing and Sales beim Ahrensberger Hersteller Legamaster. Trend Nummer eins seien interaktive Boards. „Die Kombinationen aus interaktivem Board und Projektor verschmelzen zu einer kompakten Einheit“, erklärt der Fachmann. Hierbei liefern die Ultra-Kurz-Distanz-Projektoren auch auf großen Flächen sehr scharfe Bilder. Den zweiten Trend sieht Koritke in interaktiven Screens. „In dem Konferenzraum der Zukunft werden selbstleuchtende LCD-Displays die Projektoren in den Besprechungsräumen verdrängen.“ In den Größen 55 und 65 Zoll seien diese Lösungen bereits heute in der Vollkostenbetrachtung günstiger als eine Kombination aus Projektor und Board, berichtet der Experte. Entsprechende Lösungen werde Legamaster auch auf der ISE zeigen.
„Die Einführung von iPhone und iPad hat viele Entwicklungen beeinflusst und ganze Branchen verändert, so auch die AV-Branche“, sagt Marc Fischer, Key Account Manager Conferencing beim Ochsenfurter Hersteller und Großhändler Kindermann, der einen zunehmenden Einfluss dieser Technologien beobachtet. Dabei gehe es um die interaktive Präsentation über das iPad sowie die Mediensteuerung über einen Tablet-PC. „Den größten Einfluss sehen wir bei der einfachen Bedienbarkeit der Medientechnik generell.“ Darüber hinaus sei Nachhaltigkeit ein Thema, das man sehe und bei dem Langlebigkeit, Wartungsfreundlichkeit und Energieeffizienz die Schlagworte sind. „Ein weiterer Trend ist weg vom Projektor hin zu großen Displays sowie die Integration der Technik in Medienmöbel.“
„Neben klassischen technischen Daten wie Helligkeit, Projektionsfaktor und Zoombereich gilt es viele weitere Fragen zu berücksichtigen“, weiß Frank Trossen, Manager Channel Sales CE bei NEC Display Solutions. Wichtige Aspekte seien die Arten der Zuspielung und daraus resultierende Verkabelung und Netzwerkfunktionalität aber auch umfangreiche Garantiebedingungen. „Nicht zuletzt sind neben den ökonomischen Faktoren die ökologischen Ausstattungsmerkmale zu berücksichtigen.“ Die Wahl des Herstellers und Lieferanten sei dann stark abhängig von individuellen Bedürfnissen, sagt Trossen. Gerade im Falle unterschiedlicher Anforderungsumgebungen könne es jedoch hilfreich sein, mit Produkten von nur einem Hersteller zu arbeiten, da die Bedienung der Geräte produktübergreifend die gleiche ist und kein Einarbeiten in unterschiedliche Bedienerführungen erforderlich ist. Zudem können die Geräte eines Herstellers mit einer Software modellübergreifend firmenweit administriert werden.
„Neben den technischen Grundlagen sollte die Anwenderfreundlichkeit im Vordergrund stehen“, findet Koritke. Denn „oft verwirren Präsentationsmedien durch extreme Komplexität.“ Die Bedienung des Produktes sollte deshalb durch eine intuitiv nutzbare Software unterstützt und nicht erschwert werden. Außerdem sollten Kunden auch nach dem Kauf noch einen Berater an der Seite haben. Legamaster sei dafür mit sieben Projektberatern deutschlandweit vor Ort und dadurch auch dann „zur Stelle, wenn die Technik mal nicht so funktioniert, wie geplant.“
Bei der Beschaffung einer Präsentationslösung sei es zunächst einmal „wichtig, sich über die Gegebenheiten im Raum und die Nutzung Gedanken zu machen“, sagt Kindermann-Spezialist Fischer. Neben Projektor oder Board spielen hier auch Themen wie Verkabelung, Deckenbeschaffenheit und Akustik eine wichtige Rolle.
„Wie groß ist der Raum und benötigt man eine Beschallung? Sollen auch Videokonferenzen durchgeführt werden. Wird der Raum für Schulungen genutzt, oder ist er nur für ‚einfache’ Präsentationen gedacht“, seien wesentliche Fragen, die schon vorab beantwortet sein sollten, rät Fischer. Ob es dem Anbieter dann nur darum geht, schnell einen Projektor und eine Leinwand zu verkaufen, oder aber ob er sich für die Ansprüche des Kunden interessiere und eine Lösung verkaufen will, merke man sehr schnell.
Ein geeigneter Anbieter „bezieht Aspekte wie einfache Bedienung und Wartungsfreundlichkeit in seine Planung ein, achtet bei all dem Anspruch an die Medientechnik darauf, dass diese den Raum nicht dominiert, sondern legt auf eine angenehme Atmosphäre Wert“, betont der Kindermann-Experte. Im Idealfall berücksichtige ein guter Anbieter bei seinem Raumkonzept zudem „zukünftige Trends oder Nutzungsänderungen und bevorzugt einen modularen Aufbau.“
www.kindermann.com, www.legamaster.de, www.nec-display-solutions.de