Sparen beim Drucken
- 17.01.2011
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Managed Print Services (MPS) in den verschiedenen Facetten sind derzeit das Schlagwort beim Output-Management. Das Marktforschungsunternehmen InfoTrends hat jetzt untersucht, welche Auswirkungen MPS auf den Markt haben.
Unter dem Schlagwort MPS versteht man Maßnahmen und Produkte, die die Druckprozesse in Unternehmen verbessern. Neben Analysen zum tatsächlichen Bedarf gehören dazu üblicherweise auch Planung, Beschaffung und Installation von geeigneten Kopierern und Druckern, der Support, die Abrechnung sowie – unterschiedlich weit gefasst – die Versorgung mit Verbrauchsmaterialien wie Tinte/Toner und Papier. Die US-amerikanischen Marktforscher rechnen damit, dass sich durch das verbesserte Output-Management durch MPS bis 2014 der Bedarf an Tinte/Toner um rund sechs Prozent und an Papier um rund fünf Prozent abnehmen wird. Alleine in Westeuropa soll dadurch der Supplies-Markt im Office-Umfeld um rund 1,56 Milliarden Euro schrumpfen.
Als Hauptgrund dafür nennt John Shane, Director bei InfoTrends, den deutlichen Rückgang beim Druckvolumen, der mit der Einführung von MPS einhergeht. „Durchschnittlich können Unternehmen die Zahl der Ausdrucke durch MPS um 15 bis 17 Prozent reduzieren“, so Shane, „es werden also weniger Papier und weniger Supplies benötigt.“ Durch die Umstellung auf günstigere Drucksysteme, Beschränkungen in Bezug auf farbige Ausdrucke und den Einsatz von Alternativ-Toner könnten Unternehmen mit sinnvoll eingesetzten MPS insgesamt Einsparungen von 21 bis 25 Prozent erzielen.
Der Großteil (97 Prozent) der Einsparungen bei den Supplies liegt an der Senkung der Zahl der Ausdrucke, dem konsequenten Druck von mehreren Seiten pro Blatt sowie den Einsatz von Kopierern und Druckern mit geringeren Seitenkosten. Lediglich ein Prozent betrügen die Einsparungsmöglichkeiten durch den Wechsel auf Tonerkartuschen von Alternativ-Anbietern. „Weitere Einsparungsmöglichkeiten“, so John Shane, „ergeben sich durch die Verwendung von Supplies mit hoher Reichweite.“ Dazu komme noch der sinkende Bedarf an Kopierpapier: Laut Shane sei ein Rückgang zwischen 18 und 24 Prozent zu erwarten – abhängig von der Unternehmensgröße und dem Vorhersagejahr.
Die zunehmende Verbreitung von MPS wird den Untersuchungen von InfoTrends zufolge also für alle Marktteilnehmer spürbare Auswirkungen haben. Hersteller von Druckern und Kopierern müssten daher immer mehr darauf achten, dass sich ihre Geräte problemlos in MPS-Verträge integrieren lassen. Zusätzlich müssten sie sich darauf einstellen, dass in den kommenden Jahren der Bedarf an Hardware und Verbrauchsmaterialien zurückgingen. Grundsätzlich änderten sich durch MPS-Konzepte auch die Anforderungen an die Tonerkartuschen an sich: Waren bisher im Unternehmenseinsatz vor allem Kartuschen mit hoher Druckkapazität gefragt, die günstiger sind und seltener getauscht werden müssen, sind der Studie zufolge den befragten MPS-Anbietern „smarte“ Kartuschen wichtiger: 73 Prozent wünschen sich daher unter anderem Supplies, die eine zuverlässige Vorhersage über den Füllstand der Kartuschen ermöglichen, um Just-in-Time den Ersatz bereitstellen zu können. Supplies von Drittanbieter werden der Studie nach in Zukunft einen schwereren Stand am Markt haben, da für MPS-Anbieter Qualität und Zuverlässigkeit der Supplies, speziell bei Farb-Produkten, von zentraler Bedeutung ist. Zuverlässige Anbieter mit hochwertigen Alternativ-Produkten würden aber auch in Zukunft ihre Abnehmer finden, ist sich John Shane sicher. Eine klare Chance sieht er für die Anbieter von Office-Papieren: Bisher ist Papier meistens noch nicht Bestandteil von MPS-Verträgen. Hier könnten Kooperationen eingegangen werden, um den Absatz der Produkte trotz des sinkenden Gesamtbedarfs soweit wie möglich zu fördern.
Weitere Infos zur Studie „Managed Print Services Impact on Supplies – Western Europe“ können online angefordert werden.