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Vom Datenfluss überfordert

Der wachsende Informationsfluss im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld stellt eine zunehmende Herausforderung für Unternehmensentscheider dar. Zu diesem Ergebnis kommt eine global angelegte Studie von Avanade.

Das Forschungsunternehmen Kelton Research befragte im Auftrag des Business-Technologie-Anbieters mehr als 500 Vorstände, Manager und IT-Entscheider aus Deutschland und 16 weiteren Ländern. Mehr als jedes dritte deutsche Unternehmen (35 Prozent) fühlt sich demnach durch den Informationsfluss und die ansteigende Datenmenge überfordert. Das kann zu Fehlentscheidungen aufgrund mangelnder Datenqualität führen. Beispielsweise habe mehr als jeder dritte hiesige Befragte (39 Prozent) schon einmal fehlerhafte Unternehmensentscheidungen aufgrund von veralteten Daten oder mangelnder Datenqualität getroffen. Deutsche Unternehmen, die bereits fehlerhafte Entscheidungen getroffen haben, geben an, dass die Daten veraltet waren (42 Prozent), zu ungenau waren (25 Prozent) oder aus fragwürdigen Quelle stammten (17 Prozent).

Aus diesem Grund will sich fast jedes zweite befragte Unternehmen in Deutschland (48 Prozent und 57 Prozent weltweit) im Rahmen seiner IT innerhalb der nächsten zwölf Monate auf den Bereich Informationsmanagement konzentrieren. Bisher sind 39 Prozent der inländischen Befragten mit ihren jeweiligen Softwarelösungen unzufrieden, die sie im Unternehmen implementiert haben, um irrelevante Daten herauszufiltern. Weitere 29 Prozent der Studienteilnehmer sind unzufrieden mit den eingesetzten Tools, die es Mitarbeitern erlauben, effektiv nach Daten zu suchen (38 Prozent weltweit).

„Unternehmen müssen im ersten Schritt eine Informationskultur und -strategie entwickeln, um den Lebenszyklus ihrer Daten erfolgreich managen zu können. An diesem Prozess sollten auch Entscheider, Mitarbeiter und Partner aktiv teilhaben“, rät Tyson Hartman, Global Chief Technology Officer bei Avanade. „Erst eine klar definierte und sinnvolle Strategie ermöglicht es Unternehmen, gesammelte Daten als wichtige Basis für Unternehmensentscheidungen zu etablieren und hieraus aktive Handlungsempfehlungen abzuleiten.”

Trotz der Herausforderungen, denen Entscheider aufgrund des steigenden Informationsflusses im Unternehmen zu begegnen haben, ist die deutliche Mehrheit der deutschen Befragten (84 Prozent) der Meinung, dass eine hohe Datenmenge es ihren Mitarbeitern erlaubt, bessere Arbeit zu leisten.

58 Prozent der deutschen Studienteilnehmer (Mehrfachnennungen waren möglich) gaben an, dass dank einem „mehr” an Daten ineffiziente Prozesse im Unternehmen aufgespürt und minimiert werden können. 42 Prozent meinen, ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit verbessern zu können. Weitere 39 Prozent nennen genauere Geschäftsprognosen und geringere Unsicherheiten bei Geschäftsentscheidungen als Vorteil.

Trotz effizienterer Arbeitsprozesse sehen die hiesigen befragten Entscheider auch Nachteile, wenn es um den steigenden Informationsfluss geht. So befürchtet mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer (55 Prozent) eine Verlangsamung ihrer IT-Systeme. Weitere 39 Prozent hegen Datenschutzängste und knapp jeder Zweite (48 Prozent) meint, dass sich Entscheidungsfindungen aufgrund sich widersprechender Daten künftig erschweren werden. Mehr als jeder dritte deutsche Respondent (39 Prozent) befürchtet, nur noch erschwert die für seine Arbeit benötigten Daten zu finden.

Verbesserungen erwünscht

Um den Herausforderungen, die stetig steigende Datenmengen mit sich bringen, erfolgreich zu begegnen, planen Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten in ihr Informationsmanagement zu investieren. Auf die Frage, welche Gründe ausschlaggebend sind, damit das Unternehmen in den nächsten Monaten bessere Leistungen erzielt, geben die Studienteilnehmer folgende Voraussetzungen an: So meinen 61 Prozent der deutschen Entscheider, dass hierfür ein schneller Zugang zu Daten notwendig ist. 52 Prozent halten Mitarbeiterschulungen zum effektiven Umgang mit Daten für wichtig, 45 Prozent möchten auf mehr Datenquellen zugreifen und 32 Prozent halten verbesserte Such- und Filtertools für wichtig (Mehrfachnennungen waren möglich). Darüber hinaus planen deutsche Befragte in ihre IT-Systeme zu investieren oder haben dies bereits getan. So wollen Unternehmen vor allem ihre Sicherheitslösungen aufrüsten (74 Prozent), um dem steigenden Informationsfluss begegnen zu können. Weitere 65 Prozent planen, in ihr CRM-System zu investieren oder haben dies bereits getan. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer (55 Prozent) möchte zudem ihr ERP-System sowie BI-System (52 Prozent) ausbauen (Mehrfachnennungen waren möglich).

www.avanade.com/BigData

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